Direkt zum Inhalt
Rechter Aufmarsch beim CSD
Rubrik

Rechter Aufmarsch beim CSD Polizei verhindert Aufeinandertreffen mit Pride-Besuchern

ms - 03.06.2024 - 10:00 Uhr

Rund neunzig, größtenteils vermummte Rechtsextremisten sind am vergangenen Wochenende beim CSD in Dresden aufmarschiert, um die Demonstration zu stören. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und konnte ein direktes Aufeinandertreffen mit den Pride-Teilnehmern verhindern. 

Polizei verstärkt vor Ort

Insgesamt stellte die Polizei von 89 Personen die Identitäten fest und führte sogenannte Gefährderansprachen durch. Gegen einen 22-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet, er trug verbotene Symbole als Tätowierungen. 

Die rechtsextreme Gruppe hatte sich bereits am Samstagvormittag am Hauptbahnhof versammelt, um dann geschlossen gegen den CSD und seine Besucher vorzugehen. Den Plan hatte vorab bereits das rechtsextreme Bündnis „Elblandrevolte“ offiziell ausgesprochen, sodass die CSD-Veranstalter und die Polizei rechtzeitig vorgewarnt waren. Das Kulturbüro Sachsen hatte die Gruppierung als „ernstzunehmende Gefahr“ eingestuft.  

10.000 CSD-Teilnehmer feiern

Das CSD-Team hatte daraufhin kurzfristig am vergangenen Freitag noch weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen, sodass Pride-Besucher bereits vom Hauptbahnhof aus in Gruppen zum CSD kamen. Zudem gab es weitere Absprachen mit der Polizei, die ihre Einsatzkräfte kurzfristig noch einmal aufstockte. Schlussendlich hatte die gewaltbereite Gruppe aus Extremisten so keine Chance, auf den Pride und seine Besucher loszugehen. 

Insgesamt waren bei strahlendem Sonnenschein rund 10.000 Menschen beim 31. CSD in Dresden mit dabei. Die Rechtsextremisten wiederum demonstrierten an anderer Stelle gegen den CSD, die Veranstaltung war von der Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD) angemeldet worden, wie der MDR berichtet. Die Polizei blieb bis zum Ende des Pride im Stadtgebiet verstärkt präsent. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte zuvor erklärt, es sei „beschämend“, dass sich in Sachsen wieder ein „Klima der Ausgrenzung und Gewaltbereitschaft“ ausbreite. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Sorge in Kanada

Trudeau-Nachfolger Mark Carney

Die Community in Kanada ist besorgt: Wie steht Trudeau-Nachfolger Mark Carney als baldiger neuer Premierminister zu LGBTIQ+? Bisher schweigt dieser.
Homo-Heilungen in den USA

Werden Verbote rückabgewickelt?

Der Supreme Court wird sich mit den bestehenden Verboten von Konversionstherapien in den USA befassen: Werden Homo-Heilungen wieder legal?
Absage an Meta

San Francisco Pride ohne IT-Gigant

Donnerschlag in den USA: Eines der größten CSD-Events der Welt, der San Francisco Pride, wirft Meta (Instagram, Facebook) aus dem Programm.
Starke Gegenworte

Kritik von Trumps Nichte Mary

Amerika sei gescheitert, sagte jetzt Mary Trump, die lesbische Nichte des US-Präsidenten - und will trotzdem Mut machen, für Demokratie zu kämpfen.
Rainbow Village beim ESC

Erstmals ein Safe Space für LGBTIQ+

Erstmals soll es beim ESC im Mai in Basel ein Rainbow Village geben, ein gigantischer Safe Space für LGBTIQ+ mit einem vielfältigen Rahmenprogramm.
Grausamer Doppelmord

Künstlerpaar in New York ermordet

Ein grausamer Doppelmord erschüttert derzeit die USA: Ein bekanntes schwules Aktivistenkünstlerpaar wurde offenbar von einem Einbrecher erschlagen.
Neue Niederlage für Davis

Religiöser Wahn vor Gericht

Neue Niederlage für die homophobe Ex-Bezirksbeamtin Kim Davis, die vor 10 Jahren einem schwulen Paar die Hochzeit verwehrte. Das Ziel: Supreme Court!
Vorwurf der Heuchelei

Hitzlsperger kritisiert Beckham

Der schwule Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger warf Kollegen wie David Beckham Heuchelei vor, für Geld würden sie ihr LGBTIQ+-Engagement vergessen!
Warnung vor Rollback

LGBTIQ+-Rechte in Gefahr

Amnesty International betonte jetzt die verstärkten Angriffe auf die Community und warnt vor einem weltweiten Rollback von LGBTIQ+-Rechten.