Direkt zum Inhalt
Razzia in Lissabon
Rubrik

Razzia in Lissabon Die Polizeiwillkür gegen die Community nimmt stark zu

ms - 17.02.2025 - 13:00 Uhr

Die portugiesische Polizei (PSP) hat mit einem Großaufgebot eine queere Party in Lissabon gestürmt – es ist inzwischen bereits das vierte Mal in den letzten Monaten, dass die Beamten ohne richterlichen Beschluss gegen LGBTIQ+-Treffpunkte vorgegangen sind. Die Community befürchtet verstärkt Polizeigewalt und homophobe Anfeindungen. 

Angriffe auf die Community?

Ein besonderes Augenmerk hat die Polizei dabei offenbar auf den Club Planeta Manas gelegt. Mit Schlagstöcken und Taschenlampen kamen rund 15 Beamte in den Club, in dem gerade eine queere Party gefeiert wurde. Die Polizei durchsuchte nach Zeugenaussagen die Räume und verbot den Gästen, den Vorgang mit ihren Handys zu filmen.

Warum die Polizei derzeit so massiv gegen die Community vorgeht, ist unklar. Eine offizielle Begründung für dieses sehr spezielle Vorgehen gibt es nicht, queere Verbände gehen aber von gezielten Attacken auf LGBTIQ+-Menschen aus. Die Polizei missachte dabei eindeutig das Recht auf Versammlungsfreiheit.

Standard-Kontrollen durch Razzien?

Nach massiver Kritik in den Medien erklärte ein Sprecher der PSP schließlich gegenüber dem News-Portal A-Cabine, es handele sich hierbei nur um eine standardisierte Überprüfung über die „rechtliche Konformität des Betriebs“. Ferner bestreiten die Beamten auch eine Durchsuchung oder Kontrolle der Gäste, alles sei im Rahmen „verhältnismäßig“ gewesen. Die Betreiber des Clubs erklärten online inzwischen, rechtliche Schritte einleiten zu wollen und sich von dieser Gewalt nicht einschüchtern lassen zu werden. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Streit um Crocodile Dundee

Neufassung sorgt für Ärger

Der Kultfilm "Crocodile Dundee" wurde restauriert neu aufgelegt, zwei Minuten wurden dabei herausgeschnitten. Woke Political Correctness oder richtig?
Diskriminierung Intersexueller

Dramatische Gesundheits-Lage

Fast 90 Prozent der queeren US-Intersexuellen erleben Anfeindungen im Gesundheitsbereich, so eine Studie aus den USA.
Massenproteste in Argentinien

Erneute Kritik an Präsident Milei

Die Massenproteste gegen homophobe und frauenfeindliche Aussagen von Argentiniens Präsident Milei und seiner Politik weiten sich nach wie vor aus.
Grundrechte in Gefahr

Jahresbericht der ILGA Europe

Die ILGA Europe schlägt Alarm: In Europa sind die Eckpfeiler unserer Demokratie in Gefahr, LGBTIQ+ dient dabei als Sündenbock.
Stoppt den Hass!

Ein Ende der zündelnden Rhetorik

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert jetzt ein generelles Umdenken in politischen Debatten, gerade auch bei LGBTIQ+.
Die Stimme der Jugend

Wie würden Jugendliche wählen?

Welche Partei würde die Jugend in Deutschland am Sonntag wählen? Und wie würden womöglich die minderjährigen LGBTIQ+-Jugendlichen abstimmen?
Weidel und die Ehe für Alle

AfD-Kandidatin gegen die Homo-Ehe?

Bei der Wahlarena betonte AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel die eingetragene Lebenspartnerschaft und sprach sich indirekt gegen die Ehe für Alle aus.
Bisexuelle in Europa

Weitestgehend unsichtbar

Eine neue Studie wirft erstmals den Fokus auf die Lebensrealität von bisexuellen in Europa. Das bittere Fazit: Sie sind "weitestgehend unsichtbar."
Forderungen an Saudi-Arabien

Aktivist Peter Tatchell und die WM

Der britische Community-Aktivist Peter Tatchell meldet sich zu Wort: Er fordert LGBTIQ+-Sicherheitszusicherungen von Saudi-Arabien für die WM 2032.