Razzia in Lissabon Die Polizeiwillkür gegen die Community nimmt stark zu
Die portugiesische Polizei (PSP) hat mit einem Großaufgebot eine queere Party in Lissabon gestürmt – es ist inzwischen bereits das vierte Mal in den letzten Monaten, dass die Beamten ohne richterlichen Beschluss gegen LGBTIQ+-Treffpunkte vorgegangen sind. Die Community befürchtet verstärkt Polizeigewalt und homophobe Anfeindungen.
Angriffe auf die Community?
Ein besonderes Augenmerk hat die Polizei dabei offenbar auf den Club Planeta Manas gelegt. Mit Schlagstöcken und Taschenlampen kamen rund 15 Beamte in den Club, in dem gerade eine queere Party gefeiert wurde. Die Polizei durchsuchte nach Zeugenaussagen die Räume und verbot den Gästen, den Vorgang mit ihren Handys zu filmen.
Warum die Polizei derzeit so massiv gegen die Community vorgeht, ist unklar. Eine offizielle Begründung für dieses sehr spezielle Vorgehen gibt es nicht, queere Verbände gehen aber von gezielten Attacken auf LGBTIQ+-Menschen aus. Die Polizei missachte dabei eindeutig das Recht auf Versammlungsfreiheit.
Standard-Kontrollen durch Razzien?
Nach massiver Kritik in den Medien erklärte ein Sprecher der PSP schließlich gegenüber dem News-Portal A-Cabine, es handele sich hierbei nur um eine standardisierte Überprüfung über die „rechtliche Konformität des Betriebs“. Ferner bestreiten die Beamten auch eine Durchsuchung oder Kontrolle der Gäste, alles sei im Rahmen „verhältnismäßig“ gewesen. Die Betreiber des Clubs erklärten online inzwischen, rechtliche Schritte einleiten zu wollen und sich von dieser Gewalt nicht einschüchtern lassen zu werden.