Rauswurf aus Polens Parlament Rechter Politiker verwüstet LGBTIQ-Ausstellung im Unterhaus
Eklat in Polen: Der polnische Europaabgeordnete Grzegorz Braun wurde aus dem Parlament rausgeworfen, nachdem er eine LGBTIQ+-Ausstellung im Gebäude mutwillig zerstört hatte. Auf Videoaufnahmen ist festgehalten, wie der rechte Politiker Schautafeln abreißt, sie auf den Boden wirft und sich auf sie stellt, um sie in zwei Hälften zu zerfetzen.
Randale im Unterhaus
Die Ausstellung war von der queerfreundlichen NGO „Tęczowe Opole“ (Regenbogen Opole) im Sejm, dem polnischen Unterhaus, mit Zustimmung der Regierung aufgebaut worden. Bemerkenswert: In den Filmaufnahmen ist gut zu erkennen, dass das Wachpersonal im Raum nicht eingreift oder auch nur versucht, den Vandalismus von Braun zu unterbinden. Der polnische Außenminister Radosław Sikorski kritisierte das Verhalten online: „Als ehemaliger Sejm-Sprecher verstehe ich nicht, warum die Wache des Parlamentspräsidenten den Abgeordneten Braun nicht wieder einmal auf frischer Tat bei der Zerstörung von Privateigentum ertappt hat.“
Rauswurf aus dem Parlament
Es ist nicht das erste Mal, dass der polnische Abgeordnete gegen die LGBTIQ+- Community vorgeht, bereits zu Beginn des Jahres attackierte er eine andere queere Ausstellung im südpolnischen Opole – damals besprühte er mit Graffiti die Fotos. Zwei Jahre zuvor sorgte Braun für Schlagzeilen, weil er bei einem jüdischen Chanukka-Fest im polnischen Parlament die Kerzen mit einem Feuerlöscher löschte.
Der Präsident des Sejm Szymon Hołownia erklärte daraufhin jetzt, dass Braun das Parlamentsgebäude dauerhaft nicht mehr betreten dürfe. „Der Abgeordnete Braun, der eine Ausstellung in unserem Gebäude zerstört hat und von Wachleuten aus dem Gebäude geführt wurde, darf das polnische Parlament ab heute nicht mehr betreten. Es gibt keinen Platz für Hooligans im Sejm.“