Neue Umfrage - US-Mehrheit pro LGBTI* Republikaner sehen sich trotzdem im Recht und wittern sogar Rückenwind
Das dürfte auf den ersten Blick vielen Republikanern und konservativen Organisationen in den USA nicht gefallen – eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos im Auftrag von ABC News kam nun zu dem Schluss, dass 62 Prozent der US-Bürger die queerfeindlichen Gesetze ablehnen, die teilweise in mehreren Bundesstaaten bereits umgesetzt sind oder kurz vor dem Abschluss stehen. Konkret stellt sich die Mehrheit der Amerikaner gegen Gesetzesvorhaben, die eine Diskussion über die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität verbieten würden. Landesweit liegen in rund 30 Bundesstaaten solche Gesetzesentwürfe auf dem Tisch, für besondere Empörung sorgen dabei die strikten Pläne in Florida, Texas und Idaho.
Gerade in einem Fall fragte das Institut konkreter nach, dabei ging es um das sogenannte „Don´t Say Gay“-Gesetz in Florida, das LGBTI*-Themen an Grundschulen komplett verbieten soll. Das Gefälle zwischen den beiden politischen Parteien in den USA könnte dabei kaum extremer ausfallen – während rund 60 Prozent der Republikaner für das Verbot sind, können sich nur 20 Prozent der Demokraten eine Unterstützung vorstellen. Wenig verwunderlich zeigte sich auch: Je älter die Befragten sind desto mehr Zustimmung gibt es für ein Zensur von LGBTI*-Themen an Schulen.
Ebenso wenig verwunderlich ist, dass neun von zehn queeren Menschen den Gesetzentwurf in Florida ablehnen, aber auch die Mehrheit der heterosexuellen Einwohner Floridas votierte dagegen (59 Prozent). Fraglich bleibt, ob Floridas Gouverneur DeSantis sich von diesen Ergebnissen beeindrucken lässt – wahrscheinlicher ist, dass gerade die massive Zustimmung seiner Stammwählerschaft der Republikaner ihn noch sogar ermuntern dürfte, das Gesetz final zu unterschreiben. Damit würde das LGBTI*-Verbot am 1. Juli in Kraft treten. Auch landesweit kann bezweifelt werden, ob die mehrheitliche Ablehnung der Gesamtbevölkerung zu einem Umdenken in anderen Bundesstaaten führen kann – auch hier befürworten mehrheitlich die Republikaner strengere Gesetze im Umgang mit LGBTI*-Menschen und insbesondere mit trans-Personen.