Direkt zum Inhalt
Neue Attacke gegen LGBTI*

Neue Attacke gegen LGBTI*! Pride-Flagge sei muslimfeindlich und Zeichen von Perversion, so die unbekannten Täter!

ms - 14.07.2023 - 14:30 Uhr
Loading audio player...

Kurz vor dem CSD und der Pride-Parade morgen kam es heute in der vergangenen Nacht auch in Frankfurt am Main zu einer Attacke auf die LGBTI*-Community. Bisher unbekannte Täter haben eine, vor dem Freiherr-von-Stein-Gymnasium gehisste Regenbogenfahne runtergerissen, zusammengeknüllt und angezündet. Zuvor war die Schule selbst mehrfach bedroht worden.

Massive Anfeindungen vor CSD-Wochenende

Nach bisherigen Ermittlungsangaben haben die Täter die Regenbogenflagge am Fahnenmast abmontiert, mit Gewalt entfernt, zusammengeknotet und dann in Brand gesetzt. Die genaue Uhrzeit ist noch unklar, wie in anderen Städten mit ähnlichen Vorfällen in den letzten Wochen, zeigt sich auch in Frankfurt die Polizei gerade im Vorfeld der Pride-Demonstration am Samstag in Alarmbereitschaft. Schuldirektor Procolino Antacido erklärte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass es bereits seit einigen Tagen immer wieder zu massiven Anfeindungen gekommen sei.

LGBTI*-Community sei muslimfeindlich und pervers

Mehrfach waren in der Schule E-Mails eingegangen, die das Entfernen der Regenbogenflagge als Symbol der LGBTI*-Community forderten, gerade auch, weil die Fahne von den umgebenen Straßen aus zu sehen sei. Die Regenbogenfahne würde dabei eine „muslimfeindliche Haltung“ der LGBTI*-Community repräsentieren und stehe ebenso für das „Ausleben von Perversion“ und die „Indoktrination“ von Jugendlichen. In der Nacht vor der Tat am gestrigen Donnerstag betrat sogar ein unbekannter Mann die Schule und äußerte ähnliche Anschuldigungen direkt und persönlich im Sekretariat. Über den Verbleib des Mannes ist aktuell nichts bekannt. 

Schule bekräftigt Solidarität zur Community

Schuldirektor Antacido erklärte, die Schule habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet und wolle sich weiter solidarisch zeigen mit der LGBTI*-Community und dem CSD an diesem Wochenende. Zuvor hatte die Stadtverwaltung selbst Schulen und Behörden dazu ermutigt, Solidaritätsbekundungen zu zeigen. Antacido betonte zudem, dass das Gymnasium eine „zertifizierte Schule ohne Rassismus“ sei und man sich entschlossen sowohl gegen Rassismus wie auch Diskriminierung von LGBTI*-Menschen stelle. Es gebe am Gymnasium auch einige homosexuelle wie queere Kinder. „Sie müssen sich überlegen, wie die sich fühlen, wenn jemand vor der Schule die Regenbogenfahne anzündet“, so Antacido. Bereits heute Vormittag hat die Schule auf dem Pausenhof daher erneut eine Regenbogenfahne gehisst.  

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Queere Jugendliche in Flandern

Suche nach sicheren Räumen

Im ländlichen Belgien ist es für viele queere Jugendliche schwer, Gleichgesinnte zu treffen. Immer mehr Betroffene gründen daher eigene Gruppen.
Queerer Rugbyclub

Besonderes Jubiläum in England

In England feiert ein LGBTIQ+-Rugbyclub zehnjähriges Bestehen und setzt damit ein besonderes Zeichen für mehr queere Sichtbarkeit im „Männersport“.
Gefährliche Jugendzeit

Kindeswohlgefährdungen nehmen zu

Kindeswohlgefährdungen haben in Deutschland erneut stark zugenommen, insbesondere davon betroffen sind LGBTIQ+-Jugendliche.
Mord in Hollywood

Harry und Sally-Regisseur und Frau

Regisseur Rob Reiner und seine Ehefrau Michele Singer wurden ermordet – beide unterstützten tatkräftig Schwule und Lesben. Tatverdächtig ist ihr Sohn.
Aktion „I Am Not Propaganda“

Weltweit Proteste gegen Hass-Gesetz

Am vergangenen Wochenende demonstrierten vor zahlreichen Botschaften aus Kasachstan Menschen gegen das geplante Anti-LGBTIQ+-Gesetz im Land.
Proteste in Budapest

Kritik an Ministerpräsident Orbán

Ein Skandal erschüttert Ungarn: Über 50.000 Menschen forderten am Wochenende den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orbán.
Nouripour kritisiert FIFA

Debatte um Pride-Spiel 2026

Bundestags-Vizepräsident Nouripour kritisierte die FIFA und sagte zum Pride-Spiel 2026 zwischen Iran und Ägypten: Die „Mullahs“ müssten das aushalten.
Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.