Neue Attacke gegen LGBTI*! Pride-Flagge sei muslimfeindlich und Zeichen von Perversion, so die unbekannten Täter!
Kurz vor dem CSD und der Pride-Parade morgen kam es heute in der vergangenen Nacht auch in Frankfurt am Main zu einer Attacke auf die LGBTI*-Community. Bisher unbekannte Täter haben eine, vor dem Freiherr-von-Stein-Gymnasium gehisste Regenbogenfahne runtergerissen, zusammengeknüllt und angezündet. Zuvor war die Schule selbst mehrfach bedroht worden.
Massive Anfeindungen vor CSD-Wochenende
Nach bisherigen Ermittlungsangaben haben die Täter die Regenbogenflagge am Fahnenmast abmontiert, mit Gewalt entfernt, zusammengeknotet und dann in Brand gesetzt. Die genaue Uhrzeit ist noch unklar, wie in anderen Städten mit ähnlichen Vorfällen in den letzten Wochen, zeigt sich auch in Frankfurt die Polizei gerade im Vorfeld der Pride-Demonstration am Samstag in Alarmbereitschaft. Schuldirektor Procolino Antacido erklärte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass es bereits seit einigen Tagen immer wieder zu massiven Anfeindungen gekommen sei.
LGBTI*-Community sei muslimfeindlich und pervers
Mehrfach waren in der Schule E-Mails eingegangen, die das Entfernen der Regenbogenflagge als Symbol der LGBTI*-Community forderten, gerade auch, weil die Fahne von den umgebenen Straßen aus zu sehen sei. Die Regenbogenfahne würde dabei eine „muslimfeindliche Haltung“ der LGBTI*-Community repräsentieren und stehe ebenso für das „Ausleben von Perversion“ und die „Indoktrination“ von Jugendlichen. In der Nacht vor der Tat am gestrigen Donnerstag betrat sogar ein unbekannter Mann die Schule und äußerte ähnliche Anschuldigungen direkt und persönlich im Sekretariat. Über den Verbleib des Mannes ist aktuell nichts bekannt.
Schule bekräftigt Solidarität zur Community
Schuldirektor Antacido erklärte, die Schule habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet und wolle sich weiter solidarisch zeigen mit der LGBTI*-Community und dem CSD an diesem Wochenende. Zuvor hatte die Stadtverwaltung selbst Schulen und Behörden dazu ermutigt, Solidaritätsbekundungen zu zeigen. Antacido betonte zudem, dass das Gymnasium eine „zertifizierte Schule ohne Rassismus“ sei und man sich entschlossen sowohl gegen Rassismus wie auch Diskriminierung von LGBTI*-Menschen stelle. Es gebe am Gymnasium auch einige homosexuelle wie queere Kinder. „Sie müssen sich überlegen, wie die sich fühlen, wenn jemand vor der Schule die Regenbogenfahne anzündet“, so Antacido. Bereits heute Vormittag hat die Schule auf dem Pausenhof daher erneut eine Regenbogenfahne gehisst.