Nach sechs Jahren Haft Iran veranstaltet öffentliche Hinrichtung zweier Schwuler
Die schwulen Iraner Mehrdad Karimpour und Farid Mohammadi wurden des „erzwungenen Geschlechtsverkehrs zwischen zwei Männern“ für schuldig befunden. Das islamische Regime hängte die beiden laut der iranischen Menschenrechtsorganisation Human Rights Activists News Agency (Hrana) am Sonntag. Zuvor saßen die beiden Männer bereits sechs Jahre lang im Todestrakt des Maragheh-Gefängnisses im Nordwesten des Landes.
Homosexualität im Iran
Gleichgeschlechtlicher Verkehr ist im Iran illegal. Laut dem Spiegel drohen geouteten Homosexuellen allein schon wegen ihrer Offenheit 100 Peitschenhiebe. Wer gar beim Sex erwischt wird, kann wie bei einer Vergewaltigung zum Tode verurteilt werden. Trans* zu sein, ist hingegen legal – tatsächlich fördert der Staat geschlechtsangleichende Operationen sogar.
Öffentliches Schauspiel
Zum Tode Verurteilte werden oft auf öffentlichen Plätzen hingerichtet und zur Schau gestellt. Auch im vergangenen Juli wurden in Maragheh bereits zwei Schwule hingerichtet. Insgesamt ist die Zahl der Exekutionen im Iran alarmierend: Im vergangenen Jahr wurden 299 Menschen getötet und 85 zum Tode verurteilt. Geschätzt wurden seit der islamischen Revolution von 1979 zwischen 4.000 und 6.000 Homosexuelle exekutiert. In ihrem Bericht über staatlich unterstützte Homophobie von 2020 listet ILGA World ganze 69 UN-Staaten auf, in denen Homosexualität illegal ist. In sechs davon wird für gleichgeschlechtlichen Verkehr offiziell die Todesstrafe verhängt, in fünf weiteren gibt es Hinweise auf Tötungen.