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Schwulenfeindlicher Instagram-Post treibt 14-Jährigen in den Selbstmord
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Nach Cybermobbing Schwulenfeindlicher Instagram-Post treibt 14-Jährigen in den Selbstmord

co - 31.08.2023 - 17:00 Uhr

Am 15. August nahm sich der erst 14 Jahre alte Salvador Rios aus dem kalifornischen San Diego das Leben. Wenige Stunden vor seinem Tod hatte ein anonymer Instagram-Beitrag über den Jugendlichen gelästert. Der Beitrag wurde seither gelöscht. Aktuell untersucht die Polizei den Fall.

Im Internet geoutet

„Ein Post zerstörte nicht nur das Leben meines Bruders, sondern auch mein Leben und das meiner Familie“, so Aleah, die Schwester des Verstorbenen gegenüber ABC10. „Es fühlt sich an, als würde ein Stück meines Herzens fehlen.“ Bevor der Bruder den Beitrag sah, habe er sich auf die achte Klasse in der Standley Middle School gefreut.

„Jemand hat ein Foto von ihm veröffentlicht und ziemlich schwulenfeindliche Bemerkungen dazu gemacht. Der Beitrag enthüllte persönliche Informationen, die er nur einigen wenigen Personen offenbart hatte.“ Aleah glaubt, dass auch andere Familienmitglieder und befreundete Personen des Verstorbenen unter dem Beitrag verlinkt waren.

Schwulenhass und Schulwechsel

Erstmals outete sich der 14-Jährige im sechten Schuljahr mit gerade einmal 12 Jahren als schwul. Auf dem Nachhauseweg wurde er im selben Schuljahr von einigen Jugendlichen attackiert, die ebenfalls auf die Marston Middle School gingen. Die Familie fand später heraus, dass der Junge schon seit Beginn des Schuljahres von anderen gemobbt wurde. Es kam zum Schulwechsel.

„Glücklichstes und witzigstes“ Familienmitglied

Die Hinterbliebenen werden Salvador, der auch als Chavito bekannt war, als „unser glücklichstes und witzigstes Familienmitglied“ in Erinnerung behalten. Und als denjenigen mit der „extravagantesten Mode“. Eine GoFundMe-Seite, über die Salvadors Familie Spenden für die Beerdigung sammelt, beschrieb ihn außerdem als „Mittelpunkt jeder Party“ und „gute Seele“: „Sein Tod hat uns alle tief getroffen, und er wird uns immer in Erinnerung bleiben.“ 

 

Hier gibt es Hilfe

Die Berichterstattung über Suizid ist ein überaus sensibles Thema. Wir möchten es in KEINSTER Weise glorifizieren oder romantisieren. Viele Menschen, die durch Suizid sterben, leiden an einer psychischen Erkrankung. Wenn es dir nicht gut geht oder du daran denkst, dir das Leben zu nehmen, versuche mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen du dich melden kannst.

Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen findest du unter: www.telefonseelsorge.de

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