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Berliner Verkehrsbetriebe setzen Zeichen für LGBTI*

Muster der Vielfalt in Bus und Bahn Das neue Sitzmuster ist bunt, queer und lebensfroh

ms - 06.07.2022 - 11:00 Uhr
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Wer jemals in Berlin mit Bus, Tram oder U-Bahn gefahren ist, weiß, dass die öffentlichen Verkehrsbetriebe der BVG und ihre Mitarbeiter dem Klischeebild der berühmten Berliner Schnauze entsprechen – gerne mal etwas over the top und rotzig frech, dabei aber zumeist augenzwinkernd witzig. So präsentiert sich die BVG auch auf ihren Social Media Kanälen und hat zudem immer wieder positiv Stellung zu LGBTI*-Themen genommen. Nun will sie mit ihrem neuen Muster für alle Sitze in Bussen, Trams und U-Bahnen ein sehr deutliches Zeichen für queere Vielfalt setzen.

Das bisherige, sogenannte Würmchenmuster hat ausgedient, schlicht, weil die Lizenzrechte dafür abgelaufen sind. Es kam deswegen sogar zum Rechtsstreit mit dem Designer. Das bisherige quirlige Muster eignete sich dabei perfekt dazu, mögliche Hinterlassenschaften anderer Fahrgäste unsichtbar werden zu lassen und zeichnete sich durch eher dunkle Töne somit durch Langlebigkeit aus. Nun wird es bunt, farbenroh und queer. Zu sehen sein wird ein buntes Meer menschlicher Umrisse, darunter neben Menschen aller Hautfarben, Religionen und mit sowie ohne Behinderung auch queere Paare. Die Menschen selbst erstrahlen in schwarz, rot, blau, gelb und orange und der Gesamteindruck erinnert ein wenig an ein Wimmelbild aus Kindertagen. Die BVG will das Muster der Vielfalt als Zeichen ihrer Liebe zu uns verstanden wissen, wie das Unternehmen erklärte: „Wir bewegen ganz Berlin – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Körperform, physischer Mobilität, Religion, sexueller Ausrichtung oder kultureller Prägung. Und deshalb zeigen wir diese Vielfalt jetzt da, wo sie niemand übersehen kann: auf unserem neuen Sitzmuster!“

Muster der Vielfalt in Bus und Bahn

Das neue Sitzmuster der BVG besteht dabei aus über 80 unterschiedlichen Silhouetten, die all die verschiedenen Berliner repräsentieren sollen. Die ersten Doppeldecker-Busse fahren bereits seit Anfang Juli damit durch die Stadt, ab dem Spätsommer werden die neuen Bezüge bis Mitte 2023 nach und nach in allen Bussen und Bahnen zum Einsatz kommen. Die BVG betont dabei, dass ihr eine Botschaft besonders wichtig sei: Jeder ist willkommen. Zudem erklärt das Unternehmen: „ Wir wollen ein Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz setzen. Denn Vielfalt ist ein fester Bestandteil unserer Marken-DNA: Wir sind ein Abbild von Berlins Diversität – also bilden wir diese jetzt auch in unseren Bussen und Bahnen ab.“ Und Marketingchefin Christine Wolburg ergänzt: "Unsere Fahrgäste sind so bunt und divers wie die BVG und Berlin selbst."

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