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Magnus-Hirschfeld-Tag

Magnus-Hirschfeld-Tag Statement gegen steigende Gewalt gegenüber der LGBTI*-Community

ms - 14.05.2024 - 08:00 Uhr
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Erstmals begeht Berlin heute den Magnus-Hirschfeld-Tag – der Senat will damit an den Pionier und Vordenker der Homosexuellen-Bewegung erinnern. Zudem solle der Gedenktag ganz aktuell auch an die massiv steigenden Fälle von Gewalt gegenüber Homosexuellen und queeren Menschen in der selbsternannten Regenbogenhauptstadt erinnern. 

Pionier der Homosexuellenbewegung

Der schwule Arzt und Sexualforscher Magnus Hirschfeld (1868-1935) gilt als einer der Mitbegründer der ersten Homosexuellen-Bewegung und war ab 1919 Gründer und Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin, weltweit das erste dieser Art. Sein Institut befand sich dort, wo heute das Haus der Kulturen der Welt steht. Zeit seines Lebens setzte er sich dabei für die Entkriminalisierung der Homosexualität ein und kämpfte gegen den Paragraf 175 des Strafgesetzbuches, der schwulen Sex unter Strafe stellte und erst 1994 gestrichen worden war.

„Wir gedenken einem Pionier der Schwulenbewegung, der schon vor mehr als 100 Jahren das Recht auf ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben gefordert und verteidigt hat“, erklärt dazu SPD-Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe. Das umfangreiche Archiv für sexualwissenschaftliche Literatur in seinem Institut wurde im Zuge der Bücherverbrennungen im Mai 1933 von den Nazis vernichtet, Hirschfeld selbst lebte fortan im Exil in Nizza, wo er 1935 verstarb.  

Hirschfels Erbe muss erhalten werden

Bereits gestern Abend lud der Senat zur Festveranstaltung „Magnus Hirschfeld - Seele der queeren Community“ rund 300 geladene Gäste ein, heute nun beginnt der Tag mit einer Kranzniederlegung an der Hirschfeld Gedenkstele in der Otto-Suhr-Allee schräg gegenüber dem Bundeskanzleramt. „Die Erinnerung an unsere Geschichte, der Erhalt queerer Schutzräume und die Verteidigung der Menschenrechte stehen in engem Zusammenhang mit Magnus Hirschfeld. Sein Leben und sein Wirken sind uns Beispiel und Mahnung zugleich. Die Gerechtigkeit, für die queere Menschen in der Vergangenheit gekämpft haben, ist heute leider wieder in Gefahr“, so der Berliner Queerbeauftragte Alfonso Pantisano. Er will den Gedenktag auch als „Schutzschuld für die Demokratie“ verstanden wissen.

Geplant sind für heute eine Vielzahl von Aktionen, darunter Initiativen am Arbeitsplatz, diverse Gedenkveranstaltungen, besondere Hirschfeld-Feiern in Clubs oder auch Vorträge an der Volkshochschule. „Hirschfelds Erbe“ müsse lebendig bleiben, so Pantisano weiter. Genau vor 100 Jahren im Jahr 1924 wurde Hirschfeld das erste Mal schriftlich in einer Zeitung für Homosexuelle als „Seele unserer Bewegung“ bezeichnet – und das ist der Sexualforscher bis heute noch. 

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