Lob für LGBTI*-Politik US-Präsident Biden und Irlands Staatschef Varadkar diskutieren über LGBTI*-Rechte
Zu einem durchaus historischen Treffen kam es am vergangenen Wochenende während den Feierlichkeiten rund um den irischen St. Patrick´s Day: US-Präsident Joe Biden begrüßte den irischen Regierungschef Leo Varadkar und seinen Partner Matthew Barrett in den Vereinigten Staaten von Amerika. Biden schenkte Varadkar dabei auch traditionell eine Schale mit Kleeblättern, die Glück bringen sollen. Gemeinsam mit Vizepräsidentin Kamala Harris und ihrem Ehemann nahmen sie zusammen in ihrem Haus ein Frühstück ein. Der St. Patrick's Day wird jedes Jahr auch im Weißen Haus gefeiert. Ein Mittagessen im Kapitol bringt seit einigen Jahrzehnten Demokraten und Republikaner zu einer gemeinsamen Mahlzeit zusammen.
Regierungschef für LGBTI*-Rechte
Varadkar ist zum zweiten Mal seit Dezember 2022 der Regierungschef Irlands, offiziell Taoiseach genannt. Der 44-jährige Varadkar ist der erste offen schwule Regierungschef des Landes und setzte sich bereits in seiner ersten Amtszeit zwischen 2017 und 2020 für die Rechte der LGBTI*-Community ein. Varadkar wuchs als Sohn eines indischen Arztes und einer irischen Krankenschwester in den Dubliner Vororten auf. Er studierte Medizin und war als Arzt am Blanchardstown Hospital tätig.
Im Januar 2015 outete er sich an seinem 36. Geburtstag als erster Minister in der irischen Geschichte als schwul. Er wählte diesen Schritt bewusst, um vor dem Referendum über die gleichgeschlechtliche Ehe seine Position klarstellen. Mit rund 62 Prozent stimmte daraufhin die Mehrheit der Iren für die Legalisierung der Homo-Ehe, dagegen hatte vor allem die römisch-katholische Kirche mobil gemacht. Varadkar hatte daraufhin erklärt, er freue sich, dass er jetzt ein gleichwertiger Bürger in seinem eigenen Land sein dürfe. Sein Partner Matthew Barrett ist ebenso Arzt.
Amerikas Stellung im Kampf für LGBTI*-Rechte
Biden zeigte sich beim Treffen am vergangenen Wochenende erfreut über die LGBTI*-Fortschritte der letzten Jahre in Irland und kündigte an, dass er das Land zeitnah besuchen wolle. Varadkar erwiderte, dass man ihm dann sehr gerne den „roten Teppich ausrollen“ werde. Neben aktuellen Themen rund um den Ukraine-Krieg beherrschte vor allem auch die Debatte um die Rechte von LGBTI*-Menschen den Tag. Varadkar lobte die USA für ihre Geschichte der LGBTI*-Rechte, insbesondere auch für den aktuellen harten Kampf gegen homophobe Hardliner und für mehr Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft. „Von Stonewall über Sacramento bis San Francisco. Amerika ist führend, wenn es um die Gleichberechtigung von LGBT geht. Ich glaube nicht, dass ich heute hier wäre, wenn Amerika nicht so viel bereits getan hätte“, so Varadkar weiter.