LGBTI*s blicken positiv nach Kalifornien Senden LGBTI*s bei der Vorwahl ein starkes Signal?
Der Kulturkampf zwischen modernen und konservativen Kräften in den Vereinigten Staaten von Amerika ist in vollem Gange, doch zeigt sich, dass nicht nur die konservative Rechte rund um die Republikaner, sondern auch liberale und queer-freundliche Bewegungen und Persönlichkeiten an Macht und Einfluss gewinnen. Jüngst zeigte eine Erhebung, dass sich mehr LGBTI*-Menschen als jemals zuvor in den USA aktuell bei den anstehenden Vorwahlen für politische Ämter bewerben, um die Situation für queere Menschen zu verbessern.
Mit Spannung blickt die LGBTI*-Community nun nach Kalifornien. Der Bundestaat gilt nicht nur seit vielen Jahren als Vorreiter in puncto LGBTI*-Rechte, sondern könnte in der kommenden Woche auch ein überaus starkes Signal in das ganze restliche Land hinaussenden. LGBTI*-Aktivisten sprechen unverblümt davon, dass Kalifornien bei den kommenden Vorwahlen nächste Woche “Geschichte schreiben kann“. Warum? In diesem Jahr gibt es eine Rekordzahl von LGBTI*-Kandidaten, die in Kalifornien für ein Amt erstmals oder erneut kandidieren.
Bereits schon jetzt hat der Bundesstaat eine Vorreiterrolle eingenommen, laut der Karte "Out for America" des LGBTQ Victory Institute gibt es in Kalifornien mehr LGBTI*-Wahlbeamte als in jedem anderen Bundesstaat. 163 "Out"-Beamte sind auf allen Regierungsebenen vertreten, vom Kongress bis zum Bürgermeister. Diese Anzahl an queeren Menschen könnte nun noch einmal deutlich überboten werden und damit ein starkes Signal gegen den aufkeimenden Hass gegenüber LGBTI*-Menschen setzen.
Zu den spannendsten Kandidaten gehören fünf Personen: Ricardo Lara ist kalifornischer Versicherungsbeauftragter und kandidiert dieses Jahr zur Wiederwahl. Nach acht Jahren im kalifornischen Parlament schrieb er 2018 Geschichte, als er als erster geouteter Homosexueller in Kalifornien in ein landesweites Amt gewählt wurde. Robert Garcia ist derzeit Bürgermeister von Long Beach, Kalifornien. Dieses Jahr kandidiert er für das US-Repräsentantenhaus - sollte er gewählt werden, wäre er der erste LGBTI*-Einwanderer, der in den Kongress kommt.
Kandidat Nummer Drei ist Will Rollins, ein ehemaliger Bundesstaatsanwalt in Südkalifornien. Er kandidiert für das US-Repräsentantenhaus gegen einen der homophobsten Kongressabgeordneten, Ken Calvert. In den vergangenen fünf Jahren war Rollins als stellvertretender US-Staatsanwalt tätig, wo er vor kurzem bei der Verfolgung der Menschen half, die im Januar 2021 das US-Kapitol angriffen hatten.
Ron Galperin ist derzeit Controller der Stadt Los Angeles und kandidiert nun für das Amt des California State Controller. Er ist die erste geoutete LGBTI*-Person, die jemals in der Stadt Los Angeles gewählt wurde. Sollte er in diesem Jahr erfolgreich sein, wäre er einer von nur zwei LGBTI*-Personen, die in Kalifornien auf Landesebene gewählt werden. Zuletzt blickt die LGBTI*-Community spannungsvoll zu Mark Takano. Der demokratische Abgeordnete kandidiert für die Wiederwahl in das US-Repräsentantenhaus. Er gehört dem Kongress seit 2012 an und wird auch weiterhin die einzige geoutete asiatisch-amerikanische LGBTI*-Person sein, die im Kongress sitzt.