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LGBTI*-Jugendarmut
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LGBTI*-Jugendarmut Rund 875.000 LGBTI*-Menschen unter 20 Jahren sind davon betroffen

ms - 16.01.2025 - 11:00 Uhr

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit präsentiert heute eine neue Studie, die aufzeigt: Jeder vierte junge Erwachsene (25%) im Alter von 18 bis 24 Jahren ist in Deutschland von Armut betroffen. Das trifft insbesondere auch junge LGBTI*-Menschen – 22 Prozent dieser Generation Z definiert sich als homo- oder bisexuell beziehungsweise queer. Bei den unter 18-Jährigen ist jeder Fünfte (21%) armutsgefährdet. 

Dramatische Lage in der Gen-Z

Die Studie stützt sich unter anderem auch auf Daten des Bundesamtes für Statistik – bereits 2023 zeigte die Faktenlage hier auf, dass immer mehr junge LGBTI*-Menschen armutsgefährdet sind. Rund 15,9 Millionen Bundesbürger sind dabei (Stand 2023) unter 20 Jahre, davon sind rund 3,5 Millionen LGBTI* (Ipsos Studie 2023). Armutsgefährdet sind laut der neusten Studienlage rund 875.000 junge LGBTI*-Menschen unter 20 Jahren. 

Als armutsgefährdet aktuell eingestuft werden dabei Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen müssen. 2023 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland nach Steuern und Sozialabgaben bei 1.310 Euro im Monat. Bundesweit waren 2023 knapp zwölf Millionen Menschen armutsgefährdet.

Angst vor hohen Kosten

Die Bundesarbeitsgemeinschaft betont dabei in ihrem aktuellen Bericht, dass Armut bereits bei Kindern und Jugendlichen viele Ängste schürt – so machten sich inzwischen 54 Prozent von ihnen bereits Gedanken wegen hoher Mieten. Inzwischen jeder zweite Auszubildende sowie auch zwei Drittel aller Studenten in Deutschland erleben eine besonders hohe Belastung durch ihre Wohnkosten, die 40 Prozent oder mehr ihres Einkommens ausmachen. 

Studien von 2024 legen überdies nahe, dass Wohnungs- und Obdachlosigkeit ein besonderes Problem unter jungen LGBTI*-Erwachsenen ist, nach aktueller Datenlage geschätzt haben mindestens 72.000 homosexuelle und queere Menschen keine Wohnung oder leben auf der Straße. Insgesamt mit Blick auf alle Altersklassen waren fast zwei Millionen LGBTI*-Menschen im Jahr 2023 in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht

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