LGBTI*-Dating Was ist LGBTI*-Menschen beim ersten Date besonders wichtig?
Auf was legen LGBTI*-Menschen beim ersten Dating besonders viel wert? Und wie unterscheiden sich die LGBTI*-Generationen dabei untereinander? Die Dating-App Hinge befragte weltweit 14.000 Nutzer nach ihren Vorlieben.
Humor und Interessen
Die Hälfte der LGBTI*-Community (49%) sucht beim Online-Dating vor allem nach Anzeichen von Humor, 55 Prozent finden es ansprechend, wenn die Interessen des Gegenübers auf seinem Profil zu lesen sind. Generell legt die LGBTI*-Community mit 61 Prozent einen starken Fokus auf gemeinsame Interessen oder Hobbys.
Queere (48 %) sowie Trans-Personen (46 %) überprüfen beim Online-Dating mehrheitlich zuerst die politischen oder sozialen Überzeugungen einer anderen Person. Beim ersten Date reden Trans-Personen (72%) sowie queere Menschen (68%) dann auch am liebsten über Identität und Intersektionalität. Vor tiefergehenden Gesprächen schreckt indes die LGBTI*-Community insgesamt beim ersten Dating offenbar eher zurück, nur 20 Prozent können sich tiefgründige Fragen vorstellen, alle anderen setzen auf Small Talk.
Unterschiede der Generationen
Im Vergleich der Generationen zwischen Millennials (geboren 1980 bis 1996) und der Generation Z (1996 bis 2009) zeigen sich beim Dating-Verhalten Unterschiede – prägnant gesagt, sind die älteren LGBTI*-Menschen zielstrebiger. Millennials ist es wichtig, die Dating-Absichten zu teilen, die Gen Z hingegen erhofft sich eher leichte Konversation, gerne unterlegt mit einem Witz.
Die junge Generationen erwartet auch eine regelmäßige und tägliche Kommunikation vor einem Date, den Älteren hingehen reicht der Austausch von ein paar Nachrichten, sie brauchen kein tägliches Update. Beim Dating selbst bevorzugen sie es dann eher kürzer, ein bis zwei Stunden für ein erstes Kennenlernen reichen aus – die Generation Z mag es eher romantischer und schwärmt von einem Spaziergang durch den Park.
Die junge Generation der LGBTI*-Menschen zeigt sich beim Dating auch offenbar besonders sensibel, wichtige Aspekte seien demnach ein „Date ohne Druck“ (DoD) sowie eine „Slowmance“, also eine langsam beginnende Romanze. Küssen auf einem ersten Date ist so auch gerade einmal für 14 Prozent der jungen Queers wichtig. Die Lieblingsorte für ein Date stehen auch fest: Café, Bar und Restaurant.
Zweites Date oder Beziehung?
Und wann kommt es zu einem zweiten Date? Für 72 Prozent aller LGBTI*-Befragten ist es wichtig, dass die Konversation flüssig lief, 67 Prozent legen Wert darauf, beim ersten Date gelacht zu haben und knapp jeder Dritte (31%) hält es für besonders förderlich, wenn über Interessen und Hobbys gesprochen worden ist.
Generell ist Intimität laut der Umfrage das wichtigste Thema beim Dating aktuell, wobei 58 Prozent der LGBTI*-Befragten noch Nachholbedarf bei sich erkennen, wenn es darum geht, in einer Beziehung Wünsche und Bedürfnisse anzusprechen. 52 Prozent würden sich auch mehr Tipps wünschen, wie sie Grenzen in einer Beziehung setzen können. Als besonders wichtig sowohl beim Dating wie in einer Partnerschaft empfinden 64 Prozent dann Humor. Und drei von vier LGBTI*-Befragten (76%) hätten sich gewünscht, in ihrer Kindheit mehr Beispiele für gesunde LGBTI*-Beziehungen in den Medien zu gesehen.