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LGBTI*-Aktionsplan in Wales
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LGBTI*-Aktionsplan in Wales Gesetzvorhaben zur Stärkung von LGBTI*-Menschen nehmen Gestalt an

ms - 16.03.2023 - 10:00 Uhr

Schrittweise setzt Wales seinen Plan um, zum LGBTI*-freundlichsten Land in Europa zu werden – in dieser Woche nun wurden weitere Details des geplanten LGBTI*-Aktionsplans debattiert. Regierungschef Mark Drakeford pocht darauf, dass die ersten Punkte zeitnah umgesetzt werden können. Eines wurde dabei zudem deutlich: Wales will zwar zeitnah das Leben von Homosexuellen und queeren Menschen verbessern, allerdings nur in Zusammenarbeit mit England. Einen Streit wie zuletzt zwischen Schottland und der britischen Regierung um die Einführung eines Selbstbestimmungsgesetzes wolle man auf jeden Fall vermeiden.

Viele konkrete Verbesserungen für LGBTI*

Die Kernthemen kristallisierten sich in dieser Woche dabei immer mehr heraus: Bildung wird ein großes und wichtiges Anliegen werden. Wales will bereits in der Schule als Selbstverständlichkeit einen besseren und respektvolleren Umgang in der Bevölkerung mit LGBTI*-Menschen verankern. Zudem sollen Regenbogenfamilien bereits bei der Familienplanung, dann aber auch konkret mit Kindern im späteren Leben unterstützt werden. Auch Konversionstherapien sollen künftig in Wales für alle LGBTI*-Menschen verboten sein. Der Aktionsplan umfasst ein dickes Paket an Änderungen und hat sich zum Ziel gesetzt, konkret und gezielt das Leben von LGBTI*-Menschen zu verbessern.

Aus „Debakel“ in Schottland lernen

Ein Thema war in dieser Woche dann auch ein neues Selbstbestimmungsgesetz – die walisische Regierung will damit deutlich vereinfachen, künftig das Geschlecht juristisch verändern zu können. Die Abgeordnete Laura Anne Jones mahnte allerdings dazu, mit Vorsicht und Bedacht das Gesetzesvorhaben anzugehen und aus dem „Debakel“ in Schottland zu lernen. Gegenüber Regierungschef Drakeford sagte sie: „Dieser Schritt, Schottland einfach zu kopieren, würde nur dazu führen, biologische Tatsachen zu leugnen und eine kleine Minderheit in Ihrer Partei zu beschwichtigen. Männer und Frauen im ganzen Land sind wirklich besorgt über Ihre engstirnige Sichtweise in dieser Angelegenheit.“ Man dürfe, so Jones weiter, den Hass nicht gegen diejenigen schüren, die sich für Frauen und Mädchen einsetzen würden.

Drakeford konterte darauf: „Transgender-Personen, die das Verfahren zur Änderung ihres rechtlichen Geschlechts durchlaufen, verdienen unseren Respekt, unsere Unterstützung und unser Verständnis.“ Klar bleibt in diesem Fall, dass ohne Zustimmung aus London kein neues Selbstbestimmungsgesetz in Wales umgesetzt werden kann.  

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