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Klare Absage ans Gendern!

Klare Absage ans Gendern Auch bei der Notengebung darf Gendern keine Rolle spielen

ms - 17.08.2022 - 11:00 Uhr
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Einmal mehr entbrannte in diesen Tagen die Debatte um die Gender-Sprache, die bis heute je nach Umfrage im Schnitt von drei Viertel aller Deutschen abgelehnt wird. Ausgangspunkt war dieses Mal der ZDF-Fernsehgarten am vergangenen Wochenende, in dem Moderatorin Andrea Kiewel eine etwas misslungene Genderpause in einem Satz einfügte und dann auf den kritischen Blick einiger Zuschauer hin erklärte, sie “müsse“ gendern. Die Situation kochte hoch, sodass sich das ZDF genötigt sah, zu erklären, dass es keine Vorgaben oder Regelungen für Redaktionen oder Moderatoren gibt.

Nun reagierte auch die Bildungsverwaltung des Berliner Senats auf die schriftliche Anfrage von drei CDU-Abgeordneten bezüglich des Einsatzes der Gender-Sprache an den Schulen in der Hauptstadt. Die Verwaltung erklärte, dass die Schulen sich auch weiterhin an die Lehrpläne halten müssten: „Die Rechtschreibung, nach der sich die Schülerschaft zu richten hat, ergibt sich aus dem jeweiligen Rahmenlehrplan. Gesonderte Anweisungen und Rundschreiben der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) an Schulleitungen zur Frage der Rechtschreibung existieren ebenso wenig wie vom Rahmenlehrplan abweichende Normen, welche die Verwendung von Binnen-Stern, Binnen-I, Binnen-: oder Binnen-/ im Speziellen regeln.“

Zudem stellt der Berliner Senat auch klar, dass er davon ausgeht und erwartet, dass sich auch Lehrer an die aktuelle deutsche Rechtschreibung im Unterricht halten: „Für die mündliche Kommunikation von Lehrkräften mit der Schülerschaft, der Elternschaft und im Kollegium gibt es keine Vorgaben. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie geht davon aus, dass Lehrkräfte die schriftliche Unterrichtssprache gemäß ihrer Aus-, Fort- beziehungsweise Weiterbildung einschließlich der Nutzung allgemeinverbindlicher Vorgaben der deutschen Rechtschreibung im Rahmen ihrer Fachlichkeit und pädagogischen Verantwortung eigenverantwortlich verwenden.“ Bisher kam es auch nur in Einzelfällen zu Beschwerden von Eltern, die die Verwaltung als nicht repräsentativ bewertet. Über die Gender-Sprache dürfe allerdings kritisch im Unterricht gesprochen werden.

Auch in puncto Notengebung stellt die Berliner Verwaltung dabei klar: „Die Notenermittlung erfolgt im Rahmen des pädagogischen Ermessensspielraums der Lehrkraft. Eine der amtlichen Rechtschreibung entsprechende Schreibweise darf dabei nicht negativ in die Notenermittlung einfließen.“ Das ist insofern eine bemerkenswerte und klare Aussage, da es bereits mehrfach an Berliner Universitäten in der Vergangenheit vorgekommen ist, dass Arbeiten von Studenten einen Punkteabzug bekommen hatten, weil diese sich geweigert hatten, die Gender-Sprache zu verwenden. Befürworter der Gender-Sprache sehen darin eine Einbindung von Frauen und nicht-binären Menschen. Kritiker hingehen erklären, dass die Benutzung der Gender-Sprache gerade durch die Heraushebung und Vermengung von Sexus (natürliches Geschlecht) mit dem Genus (grammatisches Geschlecht) sexistisch und spalterisch ist. Zudem sei die Gender-Sprache grammatikalisch falsch und überdies willkürlich, denn der Einsatz des Gender-Sternchens findet auch bei den Befürwortern zumeist nur bei persönlichem Gefallen Gebrauch – beispielsweise werden Expert*innen und Lehrer*innen gerne benutzt, von Terrorist*innen oder Vergewaltiger*innen liest man bis heute zumeist nicht. Zuweilen würde die Gender-Sprache dann auch aus Unwissenheit ins komplett Absurde verdreht, wie zuletzt auch der Verein der Deutschen Sprache bekräftigte und als jüngstes Beispiel auf einen WDR-Moderator der Lokalzeit verwies, der mehrfach in seiner Anmoderation von einer “Intensiv-Krankenschwester*in“ sprach.

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