Klage am US-Supreme Court Das Urteil am Obersten US-Gericht wird Auswirkungen auf minderjährige Trans-Menschen in den ganzen USA haben
Seit mehrere Jahren tobt in den USA ein heftiger Kulturkampf über den Umgang mit minderjährigen Trans-Menschen – besonders umstritten ist dabei bis heute die Vergabe von Hormonen und Pubertätsblockern. Gestützt auf mehrere Studien, die die gesundheitlichen Schäden gerade von Pubertätsblockern hervorgehoben haben, erließen mehrere US-Bundesstaaten Gesetze, die sich gegen die Vergabe an Jugendliche richtet. Nun landete der erste Fall vor dem Obersten Gericht der Vereinigten Staaten von Amerika – das Urteil dürfte in jedem Fall eine Signalwirkung für das ganze Land haben.
Grundsatzurteil des Supreme Courts
In dieser Woche beginnen die Beratungen zu der Grundsatzfrage, einen konkreten Termin für die Anhörung gibt es noch nicht, wahrscheinlich ist aber ein Datum im Dezember dieses Jahres. Durch die gerichtlichen Instanzen hatten sich dabei drei Familien mit Trans-Kindern und eine Ärztin aus Tennessee geklagt, nachdem örtliche Gerichte zu unterschiedlichen Urteilen gekommen waren. Der Supreme Court soll nun als höchstes juristisches Organ der USA ein Grundsatzurteil sprechen.
Im Bundesstaat Tennessee war im März 2023 ein Gesetz erlassen worden, dass Operationen, Pubertätsblocker und Hormonbehandlungen zum Zweck der Geschlechtsumwandlung für Personen unter 18 Jahren verbietet.
Entscheidung völlig offen
Während die Befürworter sich auf die gesundheitlichen Schäden für Jugendliche beziehen, argumentieren die Gegner des Verbots mit ihrer Einschätzung, dass das Gesetz gegen die US-Verfassung verstoße und Menschen im Gesundheitsbereich diskriminiere.
Wie sich die mehrheitlich konservativen Richter am Supreme Court schlussendlich entscheiden werden, ist aktuell noch völlig offen – ein Urteil dürfte so oder so aber weitreichende Folgen für alle anderen US-Bundesstaaten haben, die sich darauf dann berufen könnten.