Direkt zum Inhalt
Keine Schutzmaßnahmen in Haft

Keine Schutzmaßnahmen in Haft Die USA gehen erneut strikt gegen queere Menschen vor und ändern bisherige Haftbedingungen

ms - 16.07.2025 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Ein neuer Schlag gegen die queere Community in den USA: Das Heimatschutzministerium Homeland Security hat ab sofort die Richtlinien im Umgang mit trans* und queeren Personen geändert, die von Beamten der US-Einwanderungs- und Zollbehörde in Gewahrsam (ICE) genommen werden: Ihre Geschlechtsidentität wird nicht mehr anerkannt, sodass sie in Haft nach ihrem Geschlechtseintrag bei der Geburt untergebracht werden. 

Keine Schutzmaßnahmen mehr 

Bisherige Schutzmaßnahmen für queere Menschen sollen insgesamt zeitnah ebenso entfallen. „Dies ist Teil einer größeren Bemühung, transsexuelle Menschen wirklich auszulöschen“, erklärte Bridget Crawford, Direktorin für Recht und Politik bei Immigration Equality, gegenüber der Zeitung The Intercept. Die Regierung sei nicht gewillt, trans* Menschen entgegenzukommen, trotz diverser Schutzbestimmungen seitens des früheren US-Kongresses, so Crawford weiter.

Daneben soll das sogenannte Transgender Care Memorandum von 2015 abgeschafft werden – darin festgehalten waren Richtlinien, wie mit trans* Menschen in Haft umzugehen ist. Geregelt wurden dabei unter anderem die medizinische Versorgung einschließlich einer Hormontherapie, die Verwendung von Namen und Pronomen oder auch die Gewährleistung der Privatsphäre bei Durchsuchungen. Gefängnisse waren zudem verpflichtet, individuelle Haftpläne zu erstellen, die von sogenannten „multidisziplinären Transgender-Klassifizierungs- und Pflegeausschüssen“ ausgearbeitet worden waren, um das Risiko von sexuellen Übergriffen, medizinischer Vernachlässigung und Misshandlung zu verringern. All dies wurde nun rückgängig gemacht.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Neue Richtlinien beim Dating

Großbritannien verschärft Regeln

Wer ab heute in Großbritannien eine schwule Dating-App öffnen will, braucht eine Altersverifikation - auch als Tourist. Ein Vorbild für Deutschland?
Ende der Antidiskriminierung

Queere Petition als letzte Rettung?

Die EU hat das geplante Antidiskriminierungsgesetz ad acta gelegt, Kritiker befürchten massive Einschnitte, queere Vereine fordern nun ein Umdenken.
Ermittlung gegen Bürgermeister

Vorgehen nach Budapest Pride

Ungarn macht ernst: Budapests Bürgermeister Gergely Karacsony muss kommende Woche zum Polizeiverhör erscheinen, weil er den CSD möglich machte.
Regenbogen über dem Bundesrat

Pride-Flagge wird zum CSD gehisst

Der Streit geht weiter: Der Bundesrat wird zum Berliner CSD die Regenbogenfahne hissen - anders als am Bundestag.
Freiheit für Hernández Romero

125 Tage im Foltergefängnis

Der schwule Maskenbildner Andry Hernández Romero ist frei! Die USA hatte ihn zuvor ohne Prozess in ein Foltergefängnis nach El Salvador abgeschoben.
Peter Schmidt ist tot

Hamburger Designer von Weltruf

Das lila Design von Milka oder ikonische Parfümflakons: In seiner Wahlheimat Hamburg verstarb der schwule Star-Designer Peter Schmidt mit 87 Jahren.
Besserer Schutz im Club

Awareness-Konzept in Wien

40 % der Wiener fühlen sich unsicher beim Clubbing, gerade auch queere Menschen. Ab 2026 wird ein Awareness-Konzept bei Events deswegen zur Pflicht.
Urteil mit großer Bedeutung

Präzedenzfall für US-Queers?

Ein Gericht in Kanada setzte vorerst die Ausweisung eines queeren US-Bürgers aus. Begründung: In den USA könnte es nicht mehr sicher für LGBTIQ* sein.
Hass-Kampagne in der Türkei

Perfide Umfrage in der Bevölkerung

Die Türkei geht mit immer extremeren Mitteln gegen die Community vor, jetzt soll eine perfide Befragung der Bevölkerung den Hass auf LGBTIQ+ befeuern.