Hoffnung für den Iran? Das Mullah-Regime will bis zuletzt gegen die Aufstände kämpfen!
Beim Kölner CSD vor einer guten Woche machte sich mit einem Parade-Wagen die LGBTI*-Community mit dem Mut der Verzweiflung noch über die frauen- und homosexuellenfeindliche Haltung des Regimes im Iran lustig, nun scheint es tatsächlich zaghaft ein klein wenig Hoffnung zu geben – das wenigstens erklärte jetzt die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur gegenüber dem Deutschlandfunk.
Eine neue Form des Widerstandes im Land
Obwohl die sogenannte Sittenpolizei mit rabiater Brutalität weiterhin gegen Homosexuelle und Frauen ohne Kopftuch sowie Demonstranten vorgehe, wachse im Land der Widerstand gegen Kontrollen und Festnahmen immer mehr. Laut der Islamwissenschaftlerin halten immer mehr Menschen im Iran das System der Islamischen Republik nicht mehr für reformierbar.
Amirpur erklärte weiter, wenn jemand von der Sittenpolizei angesprochen oder in deren Fahrzeuge hineingezogen werde, griffen die Menschen drumherum inzwischen ein und versuchten, das zu verhindern. Das sei ein ganz neues Phänomen und eine neue Form des Widerstandes im Land.
Das Regime kämpft weiter gegen Frauen und Homosexuelle
Allerdings betonte die Expertin auch, dass die Revolutionsgarde notgedrungen bis zuletzt weiter gegen die eigene Bevölkerung kämpfen und dabei vor nichts zurückschrecken werde; notfalls würde das Mullah-Regime auch mit Panzern gegen die rebellischen Iraner vorgehen. Zudem bekräftigte Amirpur, dass die Einflussmöglichkeiten von Europa stark begrenzt seien, denn der Iran habe mit Russland, China und Indien starke Wirtschaftspartner.
So dürfte es sich aktuell nur um eine kleine Hoffnung für Homosexuelle im Land handeln, auch wenn im Frühjahr zwei lesbische LGBTI*-Aktivistinnen freigekommen waren, nachdem ihre Todesurteile auf internationalen Druck aufgehoben worden sind – weiterhin läuft aber ein Prozess gegen die beiden Frauen. Seit der Machtergreifung des Mullah-Regimes sollen mehr als 4.000 schwule Männer ermordet worden sein, Amnesty International offenbarte zuletzt, dass die iranischen Behörden auch bei Kindern und Jugendlichen Foltermethoden wie Elektroschocks und Peitschenhiebe anwenden.