Hitlergruß beim CSD Rechtsradikale Botschaften und Angriffe beim CSD Chemnitz
Einmal mehr ist es bei einem CSD in Deutschland in diesem Jahr zu Angriffen auf Pride-Teilnehmer gekommen – in Chemnitz attackierten Rechtsextreme die Besucher und zeigten mehrfach den Hitlergruß. Bereits vor der eigentlichen Demonstration am vergangenen Samstag wurde von unbekannten Tätern am Startpunkt des Pride eine Regenbogenflagge in Brand gesetzt.
Hitlergruß und Deutschlandfahne
Die Veranstalter des CSD erklärten daraufhin, sie lassen sich von derartigen Angriffen nicht einschüchtern. An der Demonstration selbst nahmen dann rund 1.500 Menschen teil, auch sie wurden nach Angaben von CSD-Sprecher Robert Lutz immer wieder verbal attackiert, einige der Rechtsradikalen zeigten dabei mehrfach den Hitlergruß und schwenkten Deutschlandfahnen. Bei den Neonazis soll es sich um eine Gruppe aus dem Erzgebirge handeln. „Solche Aktionen zeigen, dass der CSD weiter nötig ist, um Akzeptanz und Sicherheit für queere Menschen zu schaffen“, so Lutz.
Hass von rechtsextremen Stadträten befeuert
Der CDU-Bürgermeister von Chemnitz, Ralph Burkhardt, erklärte: „Ich rufe zu Respekt und Solidarität auf. Und man darf sich davon nicht entmutigen lassen: Der CSD ist wichtig! Chemnitz – unsere Gesellschaft – muss ein Ort sein, an dem jeder Einzelne frei leben kann, ohne Angst vor Diskriminierung oder Gewalt haben zu müssen.“
Der Landtagsabgeordnete Volkmar Zschoke (Grüne) kommentierte die Vorfälle mit den Worten, dass solche Hassaktionen maßgeblich von rechtsextremen Stadträten aus Chemnitz mitorganisiert worden wären. Dabei richte sich der Hass direkt auf queere und nicht-binäre Menschen, die als „abnormal“ eingestuft und angegriffen werden würden. „Leider gibt es gerade im Erzgebirge und auch in Chemnitz einen nicht unerheblichen Resonanzraum für diese freiheitsfeindliche und menschenverachtende Ideologie“, so Zschoke online.
Ebenso vor Ort war die sächsische Justizministerin Katja Meier zusammen mit ihrer Partnerin, der Gleichstellungsministerin Josefine Paul aus Nordrhein-Westfalen. Meier war zugleich auch Schirmherrin des elften CSD in Chemnitz und wollte den Teilnehmern trotz allen Widrigkeiten Mut machen: „Du bist gut, wie Du bist, egal, wen Du liebst oder welche Identität Du hast!“