Hinge DATE-Report Viele Bisexuelle ohne homosexuelle Erfahrungen
Laut einer Studie der Dating-App Hinge haben bisexuelle Singles es schwerer, romantische Beziehungen innerhalb der LGBTI*-Community zu knüpfen, obwohl sie es gerne würden.
Lähmende Angst
Für seinen LGBTI*-DATE-Report 2023 „Beyond the Talking Stage“ wertete Hinge Daten von mehr als 14.000 Umfrage-Antworten aus. Dabei stellte die Firma fest, dass bisexuelle Menschen es anscheinend schwerer haben, queere Partnerschaften einzugehen. 87 Prozent der bisexuellen Nutzenden wollen gerne ihre Sexualität erforschen. Gleichzeitig ist es dreimal so wahrscheinlich, dass bisexuelle Menschen aus Angst keine LGBTI*-Erfahrungen machen: 21 Prozent hatten keine queere Dating-Erfahrung, weil sie vor Familie und Freundeskreis noch kein Coming-out hatten. Fast die Hälfte der Bisexuellen ohne homosexuelle Erfahrungen gaben außerdem an, dass sie Angst davor haben, über ihre Dating-Vergangenheit zu sprechen.
Ehrlichkeit und Kommunikation
Um die Angst zu überwinden, sind Ehrlichkeit und Kommunikation laut Hinge essenziell – auch wenn das für bisexuelle Partnersuchende aufgrund der Biphobie innerhalb und außerhalb der LGBTI*-Community oft noch einschüchternder sei. Es gibt jedoch Hoffnung: Der DATE-Report zeigt, dass 80 Prozent der LGBTI*-Nutzenden bereit sind, die erste queere Erfahrung eines anderen Menschen zu sein.
Sichtbarkeit gegen Verwirrung
Sänger Grant Knoche („American Song Contest“) outete sich 2022 als bisexuell. Er erklärte Hinge, dass er nicht „Scham und Schuldgefühle“ über sein zukünftiges Liebesleben bestimmen lassen wolle. Sichtbarkeit helfe ihm dabei: „Meine Sexualität auf meinem Profil ‚sichtbar‘ zu machen hilft mir und meinen Dates, Verwirrung zu vermeiden.“ Diese Art der Offenheit sei manchmal schwierig. Doch es lohne sich: „Alles auf den Tisch zu legen, heißt, dass ich mich mit jemandem treffe, der mich wirklich versteht und mit mir zusammen sein möchte.“ Außerdem baue Ehrlichkeit schon zu Beginn einer Beziehung Vertrauen auf.
Gemeinsame Ziele abgleichen
Tatsächlich ist eine offene und klare Kommunikation etwas, das viele LGBTI*-Personen auf Partnersuche schätzen: 57 Prozent der Befragten gaben an, dass mangelnde Kommunikation 2022 in ihrem Liebesleben das größte Hindernis war. Nur etwa 36 Prozent würden ein zweites Date mit einer Person eingehen, deren Absichten unklar sind.
Innerhalb der LGBTI*-Community scheinen trans* Personen diejenigen zu sein, die am klarsten kommunizieren: 71 Prozent von ihnen wollen ihre Wünsche an eine Beziehung schon bevor dem ersten Date darlegen. Hinge rät generell dazu, den Smalltalk zu vermeiden und stattdessen ein sinnvolles Gespräch über die gegenseitigen Erwartungen zu führen.
Über Hinge
Hinge wurde 2013 gegründet mit dem Ziel, beim Online-Dating eine größere persönliche Verbindung zu schaffen. Dazu können Singles Fragen über sich beantworten und ihre Antworten potenziellen Matches zur Verfügung stellen. Im August 2022 veröffentlichte die Dating-Seite ihren LGBTI*-Ratgeber NFAQs (Not-So-Frequently-Asked-Queestions).