Grausame Gewalt gegen Schwule 63 Menschen wurden aufgrund ihrer Homosexualität öffentlich gefoltert
Zum wiederholten Mal ist es jetzt zu dokumentierten Folterungen von Homosexuellen in Afghanistan gekommen – in einem Stadion wurden dabei insgesamt 63 homosexuelle Menschen nach dpa-Angaben öffentlich ausgepeitscht. Zuvor hatte ein Gericht in der zentralafghanischen Provinz Sar-i Pul die Schwulen und Lesben dazu verurteilt.
Folter und Missbrauch sind Alltag
Den 49 Männern und 14 Frauen wurden nebst homosexuellen Handlungen auch „moralische Verbrechen“ sowie Diebstahl vorgeworfen. Vollzogen wurden die brutalen Auspeitschungen von Mitgliedern der Taliban, die seit der erneuten Machtergreifung im August 2021 systematisch Jagd auf Homosexuelle im Land machen.
Tagtäglich verschwinden seitdem schwule Männer oder werden „verhaftet, eingesperrt, gefoltert, sexuell missbraucht oder ausgebeutet, gegen ihren Willen zwangsverheiratet und zu Tode gesteinigt. Andere werden in den Selbstmord getrieben“, so die Organisation All-Out. Bereits im November letzten Jahres erklärte sie die Lage vor Ort als aussichtslos.
Verhalten der Bundesregierung sei „skandalös“
Ein paar wenige Schwule und Lesben konnten nach einer jahrelangen Hinhaltetaktik der deutschen Bundesregierung über Umwege aus dem Land gerettet werden, allen anderen drohen Folter und der Tod. Die Linke.queer warf in diesem Zusammenhang der Ampel-Koalition vor, gescheitert zu sein. Die Bilanz der Bundesregierung sei „skandalös und ein Hohn für diejenigen, denen man vollmundige Versprechen gemacht hat.“
Schwule und Lesben leben in ständiger Angst vor Inhaftierung, Folter und Tod, Verstecke gibt es kaum noch und die Grenzen wurden von den Taliban immer weiter abgeriegelt. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Taliban auch die letzten Homosexuellen im Land aufgespürt haben.