Direkt zum Inhalt
Geschlechtskrankheiten
Rubrik

Geschlechtskrankheiten Neuer Anstieg bei Hepatitis-B, Syphilis und Gonorrhoe

ms - 19.02.2024 - 10:00 Uhr

Bereits im November letzten Jahres bekräftige Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für sexuelle Gesundheit, dass die Zahl der sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten (STI) in Deutschland weiter und kontinuierlich zunehmen. Die neusten Zahlen des Robert-Koch-Instituts und Statista untermauern dies nun.

Syphilis, Gonorrhoe, Hepatitis-B

Registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) 2013 noch weniger als 2.000 Hepatitis-B-Fälle waren es vergangenes Jahr fast 23.000. Eine deutliche Zunahme der gemeldeten Fälle verzeichnet die RKI-Statistik im selben Zeitraum ebenfalls bei Syphilis und Gonorrhoe, auch bekannt als Tripper.

Dagegen liegen die diagnostizierten HIV-Fälle auf einem eher stabilen Niveau. Nach den vorläufigen Ergebnissen für 2022 infizierten sich rund 1.900 Menschen in Deutschland neu mit HIV, 100 Personen mehr als im Jahr 2021. Während die Fallzahlen bei den schwulen und bisexuellen Männern seit drei Jahren stagnieren, stiegen sie bei heterosexuellen Menschen weiter an. Trotzdem betreffen einen Großteil der HIV-Neuinfektionen nach wie vor Schwule und bisexuelle Männer (1.000 Fälle / 53%), gefolgt von 520 heterosexuellen Personen (27%) und 370 Fällen (19%), in denen eine Neu-Infektion durch intravenösen Drogengebrauch entstand.   

Schneller Sex, mehr STI

Mit Blick auf die Geschlechtskrankheiten erklärte Brockmeyer gegenüber der Augsburger Zeitung weiter, dass viele Menschen oftmals nur HIV im Blick hätten, andere STI könnten daher ein Schattendasein führen. Außerdem habe die Digitalisierung und immer mehr Dating-Apps dazu geführt, dass Menschen wesentlich bequemer und schneller Sexpartner finden und mit der Zunahme dieser Möglichkeiten nehmen auch schnelle sexuelle Kontakte selbst zu – das befördere wiederum STI. Auch in anderen Ländern in Europa wie Großbritannien, Frankreich oder auch in der Schweiz stiegen die STI-Fallzahlen zuletzt weiter an.  

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Streit um eine Bagatelle

Pridefahne in einer britischen Bank

Streit um eine Bagatelle: Ein gläubiger Kunde wollte eine Pride-Flagge in einer Londoner Bank nicht akzeptieren und legte Beschwerde ein...
Porno-Verbot in den USA

Reaktionen der schwulen Branche

Werden Hardcore-Filme künftig in den USA verboten? Dieses Gesetz wollen einige Republikaner durchbringen. Darauf reagiert nun die Gay-Adult-Branche.
Zeichen der Polizei Saarland

Pride Flagge zum IDAHOBIT

Bundesweit wird am Samstag dem IDAHOBIT gedacht, dem Aktionstag gegen Homophobie. Die Polizei Saarland setzt dabei erstmals ein besonderes Zeichen.
Neue Pride Verbote

Wales lädt alle Parteien aus

Der Streit über die jüngste LGBTIQ+-Politik in Großbritannien eskaliert weiter, nun hat der fünfte große Pride alle Parteien vom CSD ausgeladen.
Erste Rede von Karin Prien

Kein Wort zum Thema LGBTIQ+

Die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) stellte im Bundestag ihr Programm für die nächsten Jahre vor - LGBTIQ+ war dabei kein Thema.
Appell an neue Bundesregierung

Einsatz gegen Ungarns Pride-Verbot

Die neue Bundesregierung muss verstärkt gegen das Pride-Verbot in Ungarn vorgehen, fordern jetzt in einem Appell bisher rund 66.000 Menschen.
Mordfall aufgeklärt

Cold Case nach 21 Jahren geklärt

Der 21 Jahre alte Mordfall an einem schwulen Kellner aus Nordrhein-Westfalen wurde mittels neuster DNA-Analyse jetzt offenbar aufgeklärt.
Fanatischer Hass

Buchverbrennungen in den USA

Ein Mann leiht sich in Cleveland 100 Bücher aus der Bücherei aus und setzt sie in Brand, darunter viele LGBTIQ+-Werke. Die Tat schockiert landesweit.
Umdenken in Süd-Korea

Homosexualität im Militär

Reform in Südkorea: Das Oberste Gericht sorgt für Gleichberechtigung bei den Streitkräften und stellt homosexuelle mit heterosexuellen Soldaten geich.