Gendern in der Schweiz Schweizer halten es für unwichtig
Die Debatten rund um die Gendersprache flammen in diesen Tagen nicht nur in Deutschland wie zuletzt direkt in Berlin wieder auf, sondern auch in der Schweiz. Eine neue Umfrage vom März dieses Jahres unter rund 31.000 Einwohnern belegt nun, dass die Eidgenossen nichts von der Gender-Sprache halten – und das in einer Deutlichkeit, die die Ablehnung in Deutschland noch in den Schatten stellt.
Genderstern? Nein Danke!
Im Auftrag des TV-Magazins „20 Minuten“ entstand in Zusammenarbeit mit Tamedia die landesweite repräsentative Befragung. Das Ergebnis: Nur fünf Prozent der Schweizer nutzen den Genderstern, 76 Prozent finden die Debatten rund um das Gendern für nicht wichtig. Der Großteil (68 %) lehnt die Gender-Sprache direkt ab und zwar sowohl in der Öffentlichkeit, wie in der Arbeitswelt als auch im privaten Alltag (hier sogar 75 %). Gerade einmal für nur 18 Prozent der Schweizer ist so auch die Begründung für Gender-Sprache, die Gleichstellung der Geschlechter, eines der drängendsten Probleme im Land.
Auch junge Schweizer lehnen Gender-Sprache ab
Ähnlich wie in Deutschland zieht sich die Ablehnung der Gender-Sprache, deren Befürworter damit auch queere Menschen in den Sprachgebrauch inkludieren wollen, auch in der Schweiz durch alle Altersgruppen hindurch, wenngleich auch mit zunehmendem Alter die Ablehnung noch weiter ansteigt. Doch selbst bei den 18- bis 34-Jährigen halten noch 70 Prozent die Gender-Sprache für unwichtig. Erstaunlicherweise lehnt selbst knapp die Hälfte der Mitglieder von links-grünen Parteien in der Schweiz (SP, Grüne) die Gender-Sprache ab. Gänzlich abgeschlagen ist in der Schweiz auch die Verwendung von Einschüben wie dem Doppelpunkt, das Binnen-I oder dem Genderstern. Und ebenso einig sind sich die Eidgenossen (89 %) auch darin, dass die Gender-Sprache gerade an den Schulen und Universitäten keine Rolle spielen darf.