Direkt zum Inhalt
Gemeinsam gegen Rechts
Rubrik

Gemeinsam gegen Rechts Wird der Kampf gegen Rechtsextremismus das beherrschende Pride-Thema?

ms - 07.02.2024 - 12:00 Uhr

Das Team des Münchner CSDs reagiert jetzt als erster Pride-Verband auf die andauernden Proteste gegen Rechtsextremismus und möchte sich solidarisch zeigen. Das Motto für den CSD 2024 soll demnach lauten: „Vereint in Vielfalt – gemeinsam gegen Rechts.“ Der Kampf gegen Rechtsextremismus könnte zu dem beherrschenden Thema bei den Pride-Veranstaltungen in diesem Jahr in ganz Deutschland werden.

Demokratie in Gefahr

Auch die Münchner LGBTIQ*-Community stellt sich gegen den Rechtsruck in Deutschland und der Welt und kämpft weiter für gleiche Rechte und Akzeptanz. Spätestens seit den Recherchen des Investigativ-Teams Correctiv haben die Menschen in Deutschland begriffen: Unsere Demokratie ist in Gefahr. Rechte Kräfte, allen voran die AfD, sprechen uns Bürgern Würde, Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben ab“, so Conrad Breyer vom CSD München.

Beim CSD waren in den vergangenen Wochen verschiedene Motto-Vorschläge eingegangen. Der Satz, der sich jetzt durchgesetzt hat, stammt von LesCommunity, dem Trägerverein unter anderen der Lesbenberatungsstelle LeTRa. „Die rechte Stimmungsmache versucht, Menschen in Kategorien zu pressen und eine vermeintliche Norm zu propagieren, die als einzig gültig gilt. Doch unsere Stärke liegt in unserer Vielfalt! Demokratie beinhaltet für uns die freie Entfaltung und Selbstbestimmtheit eines jeden Menschen“, so Julia Bomsdorf von LesCommunity.

Angriffe auf die Community

Gerade mit Blick auf die anstehenden Europa- sowie die Landtagswahlen im September in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sei es besonders wichtig, mit einem klaren Statement die Menschen wachzurütteln. „Als vulnerable Gruppe spüren queere Menschen schnell, wenn Leben und Freiheit bedroht sind", so Thomas Niederbühl, Stadtrat Rosa Liste und politischer Sprecher des CSD München.

Deshalb sei es auch so wichtig zusammenzustehen, mit der Zivilgesellschaft wie innerhalb der Community. „Jeder Angriff auf einen Teil unserer Community ist ein Angriff auf unsere queere Community als Ganzes und damit auf jeden einzelnen von uns.“

Über 40 Jahre CSD München

Der Münchner CSD findet in diesem Jahr am 22./23. Juni statt. Die zweiwöchigen Pride-Weeks davor beginnen bereits am 8. Juni mit geschätzt mehr als 100 Veranstaltungen. 2024 werden auch Vertreter europäischer Prides wie des CSD-Partner-Prides KyivPride teilnehmen. Zur Polit-Parade werden auch in diesem Jahr wieder rund 520.000  Menschen erwartet. Das erste Mal gingen in München im Jahr 1980 Schwule und Lesben auf die Straße, um für gleiche Rechte und Akzeptanz zu protestieren.  

Auch Interessant

Kulturkampf in den USA

Extreme auf beiden Seiten

Der Kulturkampf in den USA wird immer extremer, auf beiden Seiten allerdings. Die Opfer dieses politischen Gefechts könnten LGBTI*-Jugendliche sein.
Homosexuelle im Alter

Hohes Risiko für Demenz

Beunruhigende neue Studiendaten: Homosexuelle haben im Alter ein deutlich höheres Risiko, an Demenz oder Depressionen zu erkranken.
Hassverbrechen in England

23.000 Angriffe auf Homosexuelle

Rund 23.000 Hassverbrechen auf Homosexuelle, religiös motivierte Taten auf Rekordhoch - so die neusten Daten der Polizei von England und Wales.
Jugendliche und Online-Dating

LGBTI*-Apps werden immer wichtiger

Eine internationale Studie zeigt jetzt auf: Die Mehrheit der LGBTI*-Jugend outet sich online immer früher, nicht immer mit positiven Erfahrungen.
Coming Out - jetzt oder nie?

Keine Freude am Coming-Out-Day

Heute ist internationaler Coming-Out-Tag. Doch von Gelassenheit rund ums persönliche Outing ist die junge Generation weit entfernt - aus gutem Grund.
Orbáns Outingwünsche

Parteimitglieder sollen sich outen

Ungarns Ministerpräsident Victor Orban soll Mitglieder seiner Regierungspartei aufgefordert haben, sich als homosexuell zu outen. Was steckt dahinter?
35 Jahre Queer Film Festival

Tolle Filme und ein queeres Publikum

Das Internationale Queer Film Festival Hamburg feiert 35. Geburtstag - inklusive tollen Filmen und spannenden Veranstaltungen! Wir feiern mit!
Klares Veto gegen Georgien

Bundestag beschließt Resolution

Der Bundestag fordert nun offiziell die Bundesregierung auf, mehr Einsatz gegen Georgiens homophobes Hass-Gesetz zu zeigen. Sven Lehmann begrüßt dies.
Rücktritt nach Flaggenverbot

Keine Regenbogenflagge in Neubrandenburg

Neubrandenburgs schwuler Oberbürgermeister Witt hat seinen Rücktritt angekündigt. Zuvor beschloss der Stadtrat ein Regenbogenflaggen-Verbot am Bahnhof