Direkt zum Inhalt
Die Räuber fanden ihre Opfer über Grindr-Dates

Festnahmen in Indien Die Räuber fanden ihre Opfer über Grindr-Dates

co - 21.02.2022 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Im indischen Ahmedabad wurden im Zusammenhang einer Serie von Raubüberfällen und Übergriffen drei Gangmitglieder verhaftet. Die Opfer lernten die Täter über die schwule Dating-App Grindr kennen.

Angst vor Outing gezielt ausgenutzt

Laut Reuters lockten die Gangmitglieder ihre Opfer an entlegene Orte, wo sie sie verprügelten und ausraubten. In manchen Fällen zwangen die Täter ihre Opfer dazu, ihnen Geld zu überweisen. Die Verhafteten gaben laut einem Polizeimitglied bereits zu, in den letzten vier Monaten mit dieser Methode 15 bis 20 Personen überfallen zu haben. Obwohl homosexuelle Handlungen in Indien seit 2018 legal sind, werden LGBTI*-Personen noch immer stigmatisiert. Viele queere Inderinnen und Inder trauen sich daher nicht, offen zu sein. Die Gang glaubte, dass ihre Opfer aus Angst vor einem Outing schweigen würden. Das erwies sich jedoch als falsch: Eines von ihnen wandte sich an die Polizei.

Grindr als Lock-Methode

Im Laufe der Jahre fanden in Indien zahlreiche ähnliche Verbrechen statt: Im September 2019 wurde beispielsweise ein Jugendlicher entführt und gegen Lösegeld festgehalten. Im Februar 2020 wurden mehr als 50 Manager in die Falle gelockt und mit ihrem Interesse an Männern erpresst. Im Juni 2021 wurden vier Männer verhaftet, weil sie einen anderen Mann vergewaltigt, dabei gefilmt und damit erpresst haben sollen. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Neue Richtlinien beim Dating

Großbritannien verschärft Regeln

Wer ab heute in Großbritannien eine schwule Dating-App öffnen will, braucht eine Altersverifikation - auch als Tourist. Ein Vorbild für Deutschland?
Ende der Antidiskriminierung

Queere Petition als letzte Rettung?

Die EU hat das geplante Antidiskriminierungsgesetz ad acta gelegt, Kritiker befürchten massive Einschnitte, queere Vereine fordern nun ein Umdenken.
Ermittlung gegen Bürgermeister

Vorgehen nach Budapest Pride

Ungarn macht ernst: Budapests Bürgermeister Gergely Karacsony muss kommende Woche zum Polizeiverhör erscheinen, weil er den CSD möglich machte.
Regenbogen über dem Bundesrat

Pride-Flagge wird zum CSD gehisst

Der Streit geht weiter: Der Bundesrat wird zum Berliner CSD die Regenbogenfahne hissen - anders als am Bundestag.
Freiheit für Hernández Romero

125 Tage im Foltergefängnis

Der schwule Maskenbildner Andry Hernández Romero ist frei! Die USA hatte ihn zuvor ohne Prozess in ein Foltergefängnis nach El Salvador abgeschoben.
Peter Schmidt ist tot

Hamburger Designer von Weltruf

Das lila Design von Milka oder ikonische Parfümflakons: In seiner Wahlheimat Hamburg verstarb der schwule Star-Designer Peter Schmidt mit 87 Jahren.
Besserer Schutz im Club

Awareness-Konzept in Wien

40 % der Wiener fühlen sich unsicher beim Clubbing, gerade auch queere Menschen. Ab 2026 wird ein Awareness-Konzept bei Events deswegen zur Pflicht.
Urteil mit großer Bedeutung

Präzedenzfall für US-Queers?

Ein Gericht in Kanada setzte vorerst die Ausweisung eines queeren US-Bürgers aus. Begründung: In den USA könnte es nicht mehr sicher für LGBTIQ* sein.
Hass-Kampagne in der Türkei

Perfide Umfrage in der Bevölkerung

Die Türkei geht mit immer extremeren Mitteln gegen die Community vor, jetzt soll eine perfide Befragung der Bevölkerung den Hass auf LGBTIQ+ befeuern.