Festnahmen in Indien Die Räuber fanden ihre Opfer über Grindr-Dates
Im indischen Ahmedabad wurden im Zusammenhang einer Serie von Raubüberfällen und Übergriffen drei Gangmitglieder verhaftet. Die Opfer lernten die Täter über die schwule Dating-App Grindr kennen.
Angst vor Outing gezielt ausgenutzt
Laut Reuters lockten die Gangmitglieder ihre Opfer an entlegene Orte, wo sie sie verprügelten und ausraubten. In manchen Fällen zwangen die Täter ihre Opfer dazu, ihnen Geld zu überweisen. Die Verhafteten gaben laut einem Polizeimitglied bereits zu, in den letzten vier Monaten mit dieser Methode 15 bis 20 Personen überfallen zu haben. Obwohl homosexuelle Handlungen in Indien seit 2018 legal sind, werden LGBTI*-Personen noch immer stigmatisiert. Viele queere Inderinnen und Inder trauen sich daher nicht, offen zu sein. Die Gang glaubte, dass ihre Opfer aus Angst vor einem Outing schweigen würden. Das erwies sich jedoch als falsch: Eines von ihnen wandte sich an die Polizei.
Grindr als Lock-Methode
Im Laufe der Jahre fanden in Indien zahlreiche ähnliche Verbrechen statt: Im September 2019 wurde beispielsweise ein Jugendlicher entführt und gegen Lösegeld festgehalten. Im Februar 2020 wurden mehr als 50 Manager in die Falle gelockt und mit ihrem Interesse an Männern erpresst. Im Juni 2021 wurden vier Männer verhaftet, weil sie einen anderen Mann vergewaltigt, dabei gefilmt und damit erpresst haben sollen.