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Ausschluss der CSU
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Erneuter Ausschluss der CSU „Der CSD steht für Toleranz. Toleranz, die auch eingefordert wird, aber nicht immer zurückgegeben wird."

ms - 22.05.2024 - 09:00 Uhr

Die Organisation des Münchner CSD hat jetzt zum zweiten Mal in Folge beschlossen, auch 2024 die CDU von der Pride-Parade auszuschließen. Das CSD-Komitee: „Wir haben entschieden, dass die Anmeldung der CSU-Stadtratsfraktion für die Politparade 2024 leider abgelehnt werden muss. Grundlegende Voraussetzung für alle Teilnehmenden ist, dass sie sich für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz von allen queeren Menschen engagieren.“ 

Identitätspolitik, Wokeness, Gendern

Genau das würde die CSU aber nach Ansicht des CSD-Teams offenbar nicht tun. So würde die Partei vor allem gegen Identitätspolitik und Wokeness aufbegehren, zudem ist dem Verbund ein Dorn im Auge, dass Ministerpräsident Markus Söder ein Gender-Verbot für alle staatlichen Einrichtungen beschlossen hat. Auch die Ablehnung des beschlossenen Selbstbestimmungsgesetzes passe nicht zum CSD. 

„Politische Zensur“?

Münchens CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl erklärte dazu: „Natürlich gibt es zu manchen Fragen unterschiedliche Sichtweisen, aber das ist doch der Kern von Dialog und Demokratie.“ Und der Bundesvorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten, Lukas Honemann, sagte gegenüber der BILD-Zeitung: „Der CSD steht für Toleranz. Toleranz, die auch eingefordert wird, aber nicht immer zurückgegeben wird.“ Honemann betonte dabei weiter, dass das Verhalten keineswegs neu sei:  Auch an den Universitäten werde von links oft Toleranz gepredigt und dann kurz darauf politisch ausgegrenzt, was nicht ins eigene Weltbild passe. Die BILD-Zeitung bezeichnet die Aktion des CSD-Vereins als „politische Zensur“. 

Absurde linke Gesellschaftspolitik?

Jakob Schneider, Chef der Lesben- und Schwulenvereinigung der Union in Bayern, bekräftigte dann: „Dass das Gender-Verbot als Argument für die Ablehnung angeführt wird, ist absurd.“ Und  CSU-Generalsekretär Martin Huber erklärte gegenüber der BILD: „Der Ausschluss der CSU beim CSD München ist ein Schlag ins Gesicht für alle queeren Mitglieder und Wähler der CSU. Die Parade wird offenbar zur Wahlkampfveranstaltung für linke Gesellschaftspolitik umfunktioniert.“ Und CSU-Stadtrat Hans Theiss erklärte: „Etwas mehr Lässigkeit im Sinne des Leben und Leben lassen täte den Organisatoren gut. Denn: Toleranz ist keine Einbahnstraße!“

Vereint in Vielfalt? 

Während die Partei im letzten Jahr trotz Ausschluss von der Pride noch mit einem Infostand am Rande der Parade vertreten war, soll in diesem Jahr nun auch darauf verzichtet werden. Im letzten Jahr hatte der CSD-Verein kritisiert, dass die CSU sich für ein Verbot einer Drag-Lesung vor Kindern einer Münchner Stadtbücherei ausgesprochen hatte. 

Die Parade findet in diesem Jahr am 22. Juni statt, eingebettet in den Pride-Weeks. Das Motto in diesem Jahr: „Vereint in Vielfalt – gemeinsam gegen Rechts“. CSU-Fraktionschef Pretzl dazu abschließend: „Wer Vielfalt zelebriert und dabei andere demokratische Gruppen ausschließt, macht sich unglaubwürdig.“

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