Erneut Streit um JK Rowling Trans-Aktivisten kritisieren neue Frauenhilfseinrichtung
Erneut gibt es Streit um Harry-Potter-Autorin JK Rowling. Komplett aus ihren privaten Mitteln finanziert die Britin im schottischen Edinburgh eine neue Einrichtung, die Frauen helfen soll, wenn sie Opfer von sexueller Gewalt geworden sind. Dabei betonte Rowling: "Als Überlebende eines sexuellen Übergriffs weiß ich, wie wichtig es ist, dass Überlebende in einer so verletzlichen Zeit die Möglichkeit haben, sich von Frauen betreuen zu lassen, die sich um sie kümmern. Beira's Place wird die Kapazität der Dienste in der Region erhöhen und, so hoffe ich, mehr Frauen die Möglichkeit geben, ihr Trauma zu verarbeiten und sich davon zu erholen.“
Dringende Hilfe für Frauen
Der Name Beira's Place bezieht sich dabei auf die schottische Mythenwelt und bezeichnet die Winterkönigin, die für weibliche Kraft, Regeneration und Weisheit steht. Der Dienst in der Region Lothian kann von allen Frauen und Mädchen ab 16 Jahren kostenlos in Anspruch genommen werden. Rowling reagiert damit auch auf die Forderungen aus der Region, dass ein solcher Dienst für Frauen fehle. Frauen, die zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben sexuelle Gewalt oder Missbrauch erlebt haben, sollen dort ab sofort Unterstützung und Fürsprache bekommen.
Kritik für “Womens-only“-Dienst
Kritik kommt von Trans-Aktivisten, weil die Einrichtung auf Rückfrage der schottischen Evening News erklärte, dass das Angebot nur für biologische Frauen zur Verfügung stehe: "Wir sind der Meinung, dass Frauen die Gewissheit verdienen, dass sie bei der Inanspruchnahme unserer Dienste keinen männlichen Personen begegnen werden. Gegebenenfalls werden wir Männer oder Personen, die sich als Transfrauen identifizieren, an andere geeignete Dienste verweisen", so eine Sprecherin von Beira's Place. Das Gleichstellungsgesetz von 2010 stützt dabei die Begründung der neuen Organisation und erlaubt geschlechtsspezifische Einrichtungen in besonderen Fällen wie diesen. Für Trans-Aktivisten ist die Erklärung indes transphob.
Ein Dienst für alle Frauen
Geschäftsführerin von Beira's Place ist Isabelle Kerr, eine der führenden schottischen Expertinnen für sexuelle Gewalt gegen Frauen. Unterstützt wird sie von der stellvertretenden Leiterin Sue Domminney, die seit mehr als dreißig Jahren im Freiwilligensektor tätig ist, und einem Team von fachkundigen Unterstützern. Kerr betonte dabei: "Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein Thema, das sich durch alle Kulturen, Klassen und Religionen zieht. Es handelt sich um geschlechtsspezifische Verbrechen, die überwiegend von Männern verübt werden und von denen Frauen unverhältnismäßig stark betroffen sind. Beira's Place ist sich bewusst, dass wirksame Dienste zur Bekämpfung sexueller Gewalt unabhängig und bedarfsorientiert sein und auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen müssen, damit sie nicht dem Druck der aktuellen politischen Agenda ausgesetzt sind. Wir setzen uns dafür ein, dass unser Dienst kostenlos, vertraulich und für alle überlebenden Frauen, die ihn brauchen, zugänglich ist."
Prominente Unterstützung
Im Vorstand der neuen Einrichtung befinden sich neben JK Rowling selbst auch namhafte Mitglieder des Vereinigten Königreichs, beispielsweise Johann Lamont, die ehemalige Vorsitzende der schottischen Labour-Partei, die Direktorin der größten Frauenschutzorganisation For Women Scotland, Susan Smith, sowie auch die hoch renommierte Wissenschaftlerin und Rundfunksprecherin Dr. Margaret McCartney.