Ende der Diskriminierung Menschen mit HIV dürfen in Frankreich künftig in der Armee dienen
Ähnlich wie teilweise noch immer in anderen Ländern wie beispielsweise den USA können sich Menschen mit HIV auch in Frankreich bisher nicht für eine Ausbildung zum Soldaten bewerben – dieser Diskriminierung macht der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu nun ein Ende. Gegenüber dem TV-Sender France 2 erklärte er, dass die Eignungskriterien für den Eintritt in die Streitkräfte aktuell überarbeitet werden.
Mehr Gerechtigkeit für HIV-Positive
Treten die neuen Richtlinien dann in Kraft, wird eine positive HIV-Diagnose kein grundsätzliches Ausschlusskriterium mehr in der Armee, in der Gendarmerie und der Feuerwehr von Paris und Marseille sein. Lecornu folgt damit auch vorausgegangenen Entscheidungen aus dem vergangenen Jahr – seit 2022 bereits können Menschen mit HIV in Frankreich eine Ausbildung zum Polizisten absolvieren. Zuvor hatten in den letzten Jahren mehrere LGBTI*-Vereine und Organisationen für eine Änderung der bisherigen Vorhaben im Umgang mit HIV-positiven Menschen geworben. Gerade bei einer HIV-Infektion unter der Nachweisgrenze bestehe kein Ansteckungsrisiko mehr für mögliche Kollegen, so die einhellige Expertenmeinung.
Umdenken schreitet weltweit voran
Nach und nach ändern seit einigen Jahren weltweit immer mehr Länder ihre bisherigen Richtlinien im Umgang mit Menschen mit HIV. Deutschland hat im Jahr 2017 den generellen Ausschluss von Soldaten mit HIV abgeschafft. Auch dürfen Menschen mit HIV nicht grundsätzlich mehr vom Polizeidienst ausgeschlossen werden. In den USA wurde nach einer Reihe von Klagen die Diskriminierung von Soldaten mit HIV bei Einsätzen beendet – nach wie vor dürfen aber hier HIV-positive Anwerber für einen Dienst an der Waffe pauschal abgelehnt werden. Ob das auch weiterhin rechtens sein darf, beschäftigt derzeit die US-Gerichte.