Ejakulation bei Männern Neue Studie belegt die Gefahren von Abstinenzmethoden
Eine neue britisch-amerikanische Studie, publiziert im Fachmagazin Sage Journal, bekräftigt nun einmal mehr die Tatsache, dass regelmäßige Masturbation und Ejakulation bei Männern gesundheitliche Vorteile in vielen Bereichen mit sich bringen. Das Forschungsteam unter Leitung von Nicole Page von der Kinderfachklinik in Los Angeles sowie von James Binnie von der London South Bank Universität bestätigte in einer Meta-Studie, dass eine längerfristige Unterdrückung von Masturbationswünschen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen kann.
Ejakulationen sind gesund, Abstinenz nicht
Urologen wie aber auch US-Studien, beispielsweise von der Boston University School of Public Health, legten in den letzten Jahren immer wieder nahe, dass regelmäßige Ejakulationen bei Männern die Gefahr, an Prostatakrebs zu erkranken, drastisch um bis zu 72 Prozent reduzieren können. Unter „regelmäßig“ verstanden die US-Forscher dabei bis zu 21 Ejakulationen pro Monat. Die jetzt veröffentlichte britisch-amerikanische Studie hat sich nun vor allem auf jene Männer konzentriert, die bewusst abstinent leben, sei es nun aus religiösen Gründen oder weil sie sich im Kampf gegen eine selbstdiagnostizierte „Pornografie-Sucht“ der sogenannten NoFap-Bewegung angeschlossen haben.
Das klare Ergebnis der Autoren der Studie: „Während die Absicht von Reboot/NoFap darin besteht, den Leidensdruck zu verringern, haben qualitative Studien durchweg ergeben, dass "Reboots" paradoxerweise mehr Leid verursachen. Der Leidensdruck entsteht offenbar durch das Abstinenzziel, das übliche sexuelle Verhaltensweisen als persönliches "Versagen" darstellt, und durch problematische und ungenaue Botschaften im Reboot/NoFap-Forum in Bezug auf Sexualität und Sucht.“
Ohne Ejakulationen nehmen Depressionen zu
Oftmals fühlten sich Teilnehmer solcher Gruppen gerade nach einem „Rückfall“ beschämt und wertlos. Das erhöhe in signifikanter Weise sowohl depressive Verstimmungen wie aber auch Suizidgedanken, so die Studie weiter. Je mehr sich Männer solchen Gruppierungen anschließen und Ejakulationen bewusst unterdrücken, desto öfter kommt es auch zu weiteren gesundheitlichen Schäden wie einer erektilen Dysfunktion.
Zudem zeigte sich auch, dass beinahe die Hälfte (42,9 %) aller Mitglieder von NoFap-Foren stark homophob sind. Drei von vier Männern (73,7 %) sind sogar offen frauenfeindlich. In den USA findet die NoFap-Bewegung seit Jahren großen Zulauf, zumeist aus religiösen Gründen, doch auch in Deutschland haben sich in den letzten Jahren online die ersten Gruppen zusammengefunden.