Ein Schweizer Ja! Gay-Community feiert den Siegeszug der gleichgeschlechtlichen Ehe
Seit dem ersten Juli 2022 können die Schweizer Homosexuellen hoch offiziell Ja zueinander sagen – vorausgegangen war dem ein jahrelanger Streit inklusive einer Volksbefragung. Vor allem konservative Kräfte sowie auch die römisch-katholische Kirche hatten bis zuletzt versucht, die gleichgeschlechtliche Ehe im Land zu verhindern. Befürworter hatten unter anderem auch mit einer landesweiten Plakataktion mit der Aufschrift „Ja, ich will“ für Toleranz und Akzeptanz von Schwulen und Lesben gekämpft. Nun, fast neun Monate später zeigt sich, dass die Welt doch nicht untergangen ist und der Appenzeller noch immer genauso gut schmeckt, auch wenn Homosexuelle jetzt heiraten dürfen. Doch wurde das neue Angebot überhaupt angenommen?
Fast 3.000 Homo-Ehen in sechs Monaten!
Kurzum, Ja, wurde es! Das Schweizer Bundesamt für Statistik hat jetzt die jüngsten Zahlen veröffentlicht und konnte freudig mitteilen: Seit dem Juli 2022 haben bis zum Ende des Jahres 2022 insgesamt genau 749 gleichgeschlechtliche Paare in der Schweiz geheiratet. Zudem haben 2.234 homosexuelle Paare ihre bisherige eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen! Die Gay-Community feiert die Zahlen als großen Erfolg und bekräftigt einmal mehr die Wichtigkeit der gleichgeschlechtlichen Ehe hin zu einer vollkommenen Gleichberechtigung von Homosexuellen wie auch queeren Menschen in der Schweiz.
Viel Einsatz für LGBTI*-Menschen
Auch anderweitig versucht die Schweiz gerade, mehr Rechte für LGBTI*-Menschen umzusetzen. Zuletzt stimmten sowohl National- wie auch Ständerat für eine Verbesserung in maßgeblichen Aspekten bei der Stiefkindadoption und den Rechten für Regenbogenfamilien insgesamt. Das klare Ziel sei es dabei, homosexuelle Paare in allen anderen Punkten heterosexuellen Menschen gleichzustellen. Außerdem bekräftigten die Parlamentarier, dass es im Sinne des Kindeswohls sei, hier klare Regeln zu schaffen und auch eine zeitnahe Umsetzung in Angriff zu nehmen – bei der bisherigen Stiefkindadoption gibt es Wartefristen von mindestens einem Jahr.
Ein Nein zu Konversionstherapien
Im gleichen Monat im Dezember 2022 stimmte der Nationalrat mit großer Mehrheit auch für ein Verbot von Konversionstherapien. Der Bundesrat wurde mit der Schaffung einer entsprechenden Strafnorm beauftragt. Bis es soweit ist, kann es zwar final noch einige Zeit dauern, doch die Wegrichtung scheint endlich vorgegeben. Zuvor hatten vor allem auch hier christliche Vereine und die Kirche erklärt, dass es solche „Homo-Heilungen“ gar nicht gebe. Inzwischen zeigte allerdings eine Studie auf, dass in der Schweiz in den vergangenen Jahren bereits rund 14.000 Homosexuelle Opfer solcher unseriösen Verfahren geworden waren.