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Dumm gelaufen!
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Dumm gelaufen! Bibliothekar beschimpfte Schwule als Pädophile und sammelte selbst Kinderpornografie

ms - 14.03.2023 - 14:00 Uhr

So hatte sich das Charles Sutherland, ein Grundschulbibliothekar aus dem US-Bundesstaat Washington D.C., wahrscheinlich nicht vorgestellt – freudig hatte er an die Wand mehrerer Bibliotheken im Nachbar-Bundesstaat Maryland das Wort „Groomer“ gesprüht, ein homophober Kampfbegriff in den USA. Mit dem Wort werden Homosexuelle verunglimpft, die sich allesamt aus sexuellem Interesse an Kinder heranmachen sollen. In den letzten Monaten artete die Verwendung und die damit einhergehenden pädophilen Anschuldigungen gegenüber Homosexuellen immer weiter aus.

Kinder-Sex-Puppe von Polizei entdeckt

Dass nun ausgerechnet ein Grundschulbibliothekar andere Büchereien und Bibliotheken beschmiert, ist an sich bereits bemerkenswert und sonderbar, doch es kommt noch besser. Die Polizei nahm den 31-jährigen Mann fest und durchsuchte daraufhin auch seine Wohnung. Dort fanden die Beamten nicht nur kinderpornografische Bilder auf seinem Computer sondern auch eine „kindergroße Puppe“, die offensichtlich für sexuelle Handlungen verwendet worden war. Zu der Nutzung dieser speziellen Kinderpuppe schweigt der 31-jährige Grundschulangestellte. Zudem wurden auch weitere kleinere Kinderpuppen und Windeln gefunden, wie die Polizei weiter mitteilte.

Angeklagter gibt Tat vor Gericht zu

Der Vorfall selbst hatte sich bereits im vergangenen Sommer ereignet, mehrere Überwachungskameras hatten Sutherland bei den Taten in den Städten New Carrollton und Greenbel im Bundesstaat Maryland gefilmt. Sutherland gab die Straftaten jetzt vor Gericht zu und muss sich derzeit wegen böswilliger Zerstörung von Eigentum und mehrfacher Hassverbrechen verantworten. Die Anklage lautet zudem auch auf Besitz von Kinderpornografie. Entgegen seines Wunsches ordnete der Richter an, dass Sutherland bis zur Urteilsverkündung in Haft bleiben muss. Sutherland könnte eine mehrjährige Haftstrafe drohen.

Bibliotheken bleiben standhaft

Der Sprecher einer der betroffenen Bibliotheken, Nicholas Alexander Brown, erklärte gegenüber der Presse: „Die Bibliothek wird in ihrem Engagement, einladende Räume für LGBTI*-Kunden und ihre Verbündeten zu schaffen, nicht nachlassen.“ Man sei es bereits gewohnt, sich aufgrund von LGBTI*-inklusiven Veranstaltungen und Literaturangeboten immer wieder mit Diskriminierung und Anfeindung auseinandersetzen zu müssen – das ändere aber nichts an den LGBTI*-Angeboten in den jeweiligen Bibliotheken.  

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