Disney wehrt sich! Der Kampf zwischen Walt Disney und Floridas Gouverneur DeSantis geht weiter.
Der Kampf zwischen Walt Disney und Floridas Gouverneur Ron DeSantis geht in die nächste Runde – der Mäusekonzern hat jetzt angekündigt, im September dieses Jahres die weltweit größte LGBTI*-Konferenz zur Stärkung der Rechte von homosexuellen und queeren Menschen auszurichten – und zwar direkt in Florida.
Weltweit größte LGBTI*-Konferenz in Florida
Bei der Konferenz, dem Out & Equal Workplace Summit, werden über 5.000 Fachleute sowie Vertreter großer Firmen und der US-Regierung erwartet, die sich für LGBTI*-Themen und integrative Arbeitsplätze einsetzen wollen. DeSantis dürfte das ein besonderer Dorn im Auge sein, denn erst diese Woche hatte er verkünden lassen, dass er sein „Don´t Say Gay“-Gesetz noch einmal radikalisieren wird – künftig soll das Sprechverbot über LGBTI*-Themen nicht nur in den ersten Unterrichtsklassen, sondern an allen Schulen und in jeder Altersstufe verboten sein. Das Gesetz ist bereits seit Juli 2022 in Kraft, soll nun aber noch in der ersten Jahreshälfte 2023 verschärft werden.
Der Streit geht in die nächste Runde
Der Disney Konzern hatte sich nach einigem Zögern im vergangenen Jahr klar gegen das Gesetz und für die LGBTI*-Community im Bundesstaat eingesetzt. DeSantis war sichtlich erzürnt davon und hatte daraufhin in diesem Jahr festgelegt, dass dem Disney Konzern, immerhin größter Arbeitgeber des Bundesstaates Florida, seine Sonderverwaltungsrechte entzogen werden, die dem Unternehmen seit 1968 genehmigt worden waren – nur deswegen hatte der Konzern einst seinen Stammsitz nach Florida verlegt.
Die Entscheidung zur Ausrichtung der weltweit größten LGBTI*-Konferenz im Walt Disney Resort zeigt nun klar auf, dass die Angelegenheit noch nicht ausgestanden sein dürfte. Mehr noch, die Mäuseschar geht in die Angriffsposition über und ließ direkt mitteilen: Auch 2024 im Jahr der Präsidentschaftswahlen werde das Unternehmen erneut die Konferenz ausrichten, wenn DeSantis voraussichtlich dann für die Republikaner um den Einzug ins Weiße Haus kämpfen könnte. Zudem lud der Konzern für 2023 auch mehrere Experten ein, die auf der großen Bühne Ratschläge geben sollen, wie man mit staatlichen Anti-LGBTI*-Gesetzen am besten umgehen sollte. Ihre Unterstützung für die LGBTI*-Konferenz in Florida haben inzwischen weitere Unternehmen zugesagt, darunter Uber, Apple, Bank of America, Experian, JP Morgan Chase & Co. und Dell.
DeSantis kämpft weiter gegen Gleichberechtigung
DeSantis viel in den letzten Monaten und Jahren immer wieder durch homophobe Aussagen und Gesetzesvorhaben auf. So lehnte er auch vehement das neue Bundesgesetz zum Schutz der gleichgeschlechtlichen Ehe ab, welches Präsident Joe Biden im Dezember 2022 unterzeichnet hatte. Ein Jahr zuvor verhinderte er die Finanzierung und Unterbringung von obdachlosen LGBTI*-Jugendlichen im LGBTQ+-Community Center in Orlando. Ebenso 2021 legte er sein Veto gegen die Haushaltsmittel seines Bundesstaates für ein LGBTI*-Programm ein, das die psychologische Unterstützung für die Überlebenden der Schießerei im Nachtclub Pulse von 2016 gesichert hätte. Damals waren 49 LGBTI*-Menschen von einem homophoben Attentäter erschossen worden, weitere 53 Personen wurden teilweise schwer verletzt und leiden bis heute psychisch wie physisch darunter.