Direkt zum Inhalt
Zwei verschiedene Studien liefern eindeutige Ergebnisse

Diskriminierung beim Lohn Zwei verschiedene Studien liefern eindeutige Ergebnisse

co - 23.05.2022 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Dass Frauen bei gleicher Qualifikation im selben Job weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, ist hinreichend bekannt. Jetzt bestätigten zwei voneinander unabhängige Studien, dass es auch Gehaltsunterschiede aufgrund der sexuellen Orientierung gibt – den sogenannten „Gay Gap“. Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, analysierten die Forschenden mehr als fünfzig Einzelstudien.

Eindeutiges Ergebnis

Laut den Studien haben schwule Männer und bisexuelle Personen oft Lohnnachteile. Lesbische Frauen hingegen haben oft Lohnvorteile. Warum das so ist, ist noch nicht vollständig erforscht – denn die Gründe dafür sind äußerst komplex. Ein wichtiger Faktor ist gewiss eine diskriminierende Haltung: Umfragen zeigten, dass die heterosexuellen Chefs, die nun einmal mehrheitlich in der Wirtschaft das Sagen haben, Schwulen gegenüber größere Vorbehalte haben als gegenüber Lesben. 

Inklusion wäre gut für die Wirtschaft

Laut dem Stern bedarf es offenbar international umfassender Rechtsvorschriften, um der Diskriminierung am Arbeitsplatz entgegenzuwirken. Dabei würde eine Beseitigung der ungerechten Gehaltsunterschiede der Wirtschaft tatsächlich helfen: Die ungarische Wirtschaft verliert jährlich zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts an LGBTI*-Diskriminierung. In Rumänien sind es sogar 0,6 bis 1,7 Prozent. Das entspricht etwa 240 Millionen Euro in Ungarn und 3,5 Milliarden Euro in Rumänien. Mehr zu diesem Thema gibt es im Sonderheft Geo Wissen „LGBTQI+“, das am 10. Juni 2022 erscheint.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Neue Richtlinien beim Dating

Großbritannien verschärft Regeln

Wer ab heute in Großbritannien eine schwule Dating-App öffnen will, braucht eine Altersverifikation - auch als Tourist. Ein Vorbild für Deutschland?
Ende der Antidiskriminierung

Queere Petition als letzte Rettung?

Die EU hat das geplante Antidiskriminierungsgesetz ad acta gelegt, Kritiker befürchten massive Einschnitte, queere Vereine fordern nun ein Umdenken.
Ermittlung gegen Bürgermeister

Vorgehen nach Budapest Pride

Ungarn macht ernst: Budapests Bürgermeister Gergely Karacsony muss kommende Woche zum Polizeiverhör erscheinen, weil er den CSD möglich machte.
Regenbogen über dem Bundesrat

Pride-Flagge wird zum CSD gehisst

Der Streit geht weiter: Der Bundesrat wird zum Berliner CSD die Regenbogenfahne hissen - anders als am Bundestag.
Freiheit für Hernández Romero

125 Tage im Foltergefängnis

Der schwule Maskenbildner Andry Hernández Romero ist frei! Die USA hatte ihn zuvor ohne Prozess in ein Foltergefängnis nach El Salvador abgeschoben.
Peter Schmidt ist tot

Hamburger Designer von Weltruf

Das lila Design von Milka oder ikonische Parfümflakons: In seiner Wahlheimat Hamburg verstarb der schwule Star-Designer Peter Schmidt mit 87 Jahren.
Besserer Schutz im Club

Awareness-Konzept in Wien

40 % der Wiener fühlen sich unsicher beim Clubbing, gerade auch queere Menschen. Ab 2026 wird ein Awareness-Konzept bei Events deswegen zur Pflicht.
Urteil mit großer Bedeutung

Präzedenzfall für US-Queers?

Ein Gericht in Kanada setzte vorerst die Ausweisung eines queeren US-Bürgers aus. Begründung: In den USA könnte es nicht mehr sicher für LGBTIQ* sein.
Hass-Kampagne in der Türkei

Perfide Umfrage in der Bevölkerung

Die Türkei geht mit immer extremeren Mitteln gegen die Community vor, jetzt soll eine perfide Befragung der Bevölkerung den Hass auf LGBTIQ+ befeuern.