Direkt zum Inhalt
Bud Light Fiasko geht weiter
Rubrik

Bud Light Fiasko geht weiter! Bierproduzent erlebt größten Boykott der Geschichte

ms - 25.05.2023 - 11:00 Uhr

Es dürfte als eines der schlimmsten PR-Aktionen in die US-Geschichte eingehen: Die Werbeaktion des größten Bierproduzenten der Welt, Anheuser-Busch, und seiner Marke Bud Light sowie die Zusammenarbeit mit der Trans-Influencerin Dylan Mulvaney. Die Fachzeitschrift Beer Business Daily erklärte jetzt, dass die Biermarke in den USA auch Wochen nach der eigentlichen Aktion noch immer vielerorts landesweit boykottiert wird. Woche für Woche sinke der Umsatz von Bud Light weiter, vielerorts wird das Bier inzwischen gratis an Supermarktkunden verschenkt. Zuletzt sank nach Auskunft der Fachzeitschrift der Umsatz erneut binnen einer Woche bis Mitte Mai um abermals über 28 Prozent, Tendenz weiter fallend. Der Bierproduzent erlebt den größten Boykott seiner Geschichte.

Dauerhafter Image-Schaden für die Biermarke?

Auslöser dabei war eine Social-Media-Kampagne, bei dem die Trans-Influencerin Dylan Mulvaney für die Biermarke warb, die das Gesicht der Trans-Frau auf Bierdosen hatte drucken lassen. Die meisten Bierkunden ärgerten sich offenbar über die Diversity-Aktion und veröffentlichten zahlreiche Postings über Social-Media, in dem sie dazu aufriefen, das Bier zu boykottieren oder direkt wegzuwerfen – viele Amerikaner folgten offenbar diesem Aufruf unter dem Motto „Get woke, get broke!“ Für die Brauerei selbst ein finanzielles Fiasko, der Kurs des Unternehmens brach seitdem nach Angaben von NBC News um rund zehn Prozent ein, ein Schaden in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar. Analysten von JPMorgan erklärten dazu, sie gehen davon aus, dass viele amerikanische Verbraucher auch „in absehbarer Zukunft kein Bud Light mehr trinken werden."

Ein „echter Schock“ für die ganze PR-Industrie

Die letzte Hoffnung der Brauerei war zunächst noch die Aussicht, dass sich die Gemüter bald wieder beruhigen könnten – die jüngste Analyse zeigt indes, dass Anheuser-Busch auch nach Monaten immer noch Verluste einfährt, ein Ende ist offenbar nicht in Sicht. Kritik kam dabei auch seitens der LGBTI*-Community auf, denn das Unternehmen stellte sich nach dem ersten Shitstorm gegenüber der Trans-Frau nicht schützend vor diese, sondern versuchte die aufgebrachte Kundschaft mit allen Mitteln zu besänftigen.

Zudem hat die Firmenleitung inzwischen die zwei Marketing-Verantwortlichen auf unbestimmte Zeit beurlaubt. „In einer Zeit tiefgreifender kultureller und politischer Spaltung in den USA wollen viele einfach nicht in eine weitere Wertedebatte hineingezogen werden. Deshalb werden sie das Bier auch weiterhin nicht kaufen. Es hat einen Nerv getroffen. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen, in der gesamten Industrie nicht. Es ist ein echter Schock“, so Harry Schuhmacher, Verleger von Beer Business Daily, abschließend.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Todesfall Roman Mercury

Todesursache sorgt für Bestürzung

Bestürzung im Todesfall Roman Mercury: Fans gehen davon aus, dass der 45-jährige Adult-Darsteller an „gebrochenem Herzen“ gestorben ist.
Selbstbestimmungsgesetz

Angst in der queeren Community

Die Angst in der queeren Community ist in diesen Tagen groß, dass das Selbstbestimmungsgesetz unter einer neuen Regierung überarbeitet wird.
Mordfall Sam Nordquist

Neue Details vor Gericht

In New York wurden vor Gericht nun weitere Details zum Mordfall Sam Nordquist bekannt: Der queere Mann wurde einen Monat lang grausam gefoltert.
Flucht nach Irland

Rosie O'Donnell lebt in Irland

Die lesbische US-Komikerin Rosie O'Donnell ist wegen US-Präsident Donald Trump nach Europa ausgewandert. Sie lebt nun in Irland.
Schwere Vorwürfe

Homophobie bei Vivienne Westwood?

Schwere Vorwürfe gegen das Modehaus Vivienne Westwood: Schwule Mitarbeiter sollen vom CEO immer wieder massiv beschimpft und gemobbt worden sein.
Angegriffen und missbraucht

Schwule Männer in Kamerun

Die Gewalt gegen schwule Männer in Kamerun wird immer dramatischer, warnen jetzt mehrere Verbände. Willkür, Attacken und Morde sind Alltag.
Sorge in Kanada

Trudeau-Nachfolger Mark Carney

Die Community in Kanada ist besorgt: Wie steht Trudeau-Nachfolger Mark Carney als baldiger neuer Premierminister zu LGBTIQ+? Bisher schweigt dieser.
Homo-Heilungen in den USA

Werden Verbote rückabgewickelt?

Der Supreme Court wird sich mit den bestehenden Verboten von Konversionstherapien in den USA befassen: Werden Homo-Heilungen wieder legal?
Absage an Meta

San Francisco Pride ohne IT-Gigant

Donnerschlag in den USA: Eines der größten CSD-Events der Welt, der San Francisco Pride, wirft Meta (Instagram, Facebook) aus dem Programm.