Brandanschläge in Berlin Lesbisches Kulturzentrum und Denkmal für ermordete Homosexuelle wurden attackiert
In Berlin kam es in den letzten Tagen zu mehreren Brandanschlägen auf homosexuelle Einrichtungen, wie die Polizei meldet. Der schwerste Angriff ereignete sich gestern in Neukölln – unbekannte Täter zerstörten die Schaufenster und verübten einen Brandanschlag auf die Räume das lesbische Beratungs- sowie Kulturzentrum „Rad und Tat“.
Homophober Brandanschlag
Im Innenraum der Beratungsstelle fanden die Ermittler verkohlte Flugblätter – offenbar war versucht worden, in den Räumlichkeiten ein Feuer zu legen. Der Staatsschutz hat inzwischen die Ermittlungen wegen versuchter schwerer Brandstiftung aufgenommen und geht von einem homophob motivierten Hintergrund aus. Passanten hatten zuvor in der Nacht das beschädigte Schaufenster bemerkt und die Polizei noch rechtzeitig alarmiert.
Bibelverse am Denkmal der ermordeten Homosexuellen
Zu einem zweiten Brandanschlag war es kurz zuvor am vergangenen Wochenende ebenso in Berlin gekommen – nach Auskunft der Polizei warfen unbekannte Täter mehrere brennende Gegenstände auf das Denkmal für die in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen in der Hauptstadt. Zudem hat der Täter auch Plakate am Denkmal angebracht, auf denen Bibelverse angebracht waren wie: „Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide haben den Tod verdient.“
Auch hier geht der Staatsschutz von einem homophoben Hintergrund aus und hat die Ermittlungen aufgenommen. Zu einem dritten Brandanschlag war es dann kurze Zeit später auch auf das Holocaust-Mahnmal im Berliner Grunewald gekommen. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg erklärte dazu gegenüber der Presse: „Wir sind schockiert über die volksverhetzende Energie beider Taten und hoffen, dass die verantwortliche Person in beiden Fällen schnell gefasst wird.“