Direkt zum Inhalt
Australien verbietet TikTok

Australien verbietet TikTok In der LGBTI*-Community ist der App-Anbieter hingegen bis heute beliebt

ms - 05.04.2023 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Für das Social-Media-Unternehmen TikTok wird es langsam ernst – nachdem erst im letzten Monat die USA angekündigt hatten, zu überlegen, die Anwendung der App in den Vereinigten Staaten ganz sperren zu lassen, meldet sich nun Australien als nächstes Land zu Wort – ähnlich wie bereits in der Europäischen Union, in den Niederlanden, Großbritannien, Neuseeland, Kanada und Belgien dürfen Staatsbedienstete nun auch in Down Under den Videodienst nicht mehr auf ihren offiziellen Smartphones installiert haben. Das Verbot trete unverzüglich in Kraft, wie der Generalstaatsanwalt Dreyfus in Sydney mitteilte. Eine Ausweitung auf das Land selbst sei denkbar, so IT-Sicherheitsexperten.  

Manipulation der öffentlichen Meinung?

Der Grund ist immer gleich: Die Hinweise und Befürchtungen sind groß, dass der chinesische Konzern im Auftrag der Staatsregierung China persönliche Nutzerdaten alle User abgreift und diese schlussendlich für Manipulationsversuche oder zur Bildung einer bestimmten gewünschten öffentlichen Meinung missbraucht werden. Die chinesische Regierung wie auch das Unternehmen selbst weisen die Vorwürfe zwar erneut von sich, doch gänzlich aus der Luft gegriffen scheinen diese wohl keineswegs.

Angriffe auf LGBTI*-Community

In den letzten knapp zwei Jahren erlebte vor allem die LGBTI*-Community immer wieder, wie diese öffentliche Meinungsbildung beziehungsweise die Zensur von unliebsamen Themen funktioniert, oftmals ohne dass Content-Creator überhaupt etwas davon wussten. Im vergangenen Jahr stand TikTok mehrfach in der Kritik, weil der hauseigene Algorithmus diverse Begriffe aussonderte und die betreffenden Accounts und Videos für andere User unsichtbar machte, dazu zählten Begriffe wie Gay, Homo, homophob, homosexuell, LGBTQ, LGBTQI, queer und schwul. TikTok gelobte mehrfach Besserung, davon sind die meisten LGBTI*-Aktivisten allerdings inzwischen nicht überzeugt. Trotzdem gehört TikTok bis heute zu einem der beliebtesten Social-Media-Anbietern in der LGBTI*-Community.  

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Eindringliche Warnung

Anti-LGBTIQ+-Konferenzen in Europa

Homophobe Konservative wollen in Europa die LGBTIQ+-Grundrechte zurückdrängen. Erste Konferenzen in mehreren EU-Ländern lassen Schlimmes befürchten.
Mordrate in Brasilien

Angriffe auf die Community

Attacken auf die Community haben 2024 in Brasilien um 52 % zugenommen, 191 LGBTIQ+-Menschen wurden ermordet. Lateinamerika erlebt eine Gewalteruption.
Eklat bei queerem Buchpreis

Absage der Preisvergabe für 2025

Eklat in Großbritannien: Der wichtigste LGBTIQ+-Literaturpreis wurde für 2025 nach Kontroversen um den schwulen irischen Autor John Boyne abgesagt.
Anschlagspläne auf CSD?

Polizei ermittelt in Göttingen

Drei Menschen wurden bei einer Böller-Explosion am Tag des CSD Göttingen, Niedersachsen, am letzten Wochenende verletzt. Der Staatsschutz ermittelt.
Trump attackiert LGBTIQ+

Im Visier: Gesundheit und Kultur

Neue Attacken gegen LGBTIQ+ in den USA: Kein Geld mehr für queere Gesundheitsversorgung und Kontrolle der Museen in puncto "Wokeness".
Krise bei der Psyche

Queere Jugend am Limit

Alarm bei der queeren Jugend: Nur noch knapp 5 Prozent beschreiben ihr psychisches Wohlbefinden als gut; fast 38 Prozent lebt im Krisenmodus.
Die Frage aller Fragen

Hochzeitswünsche in der Community

Ja-Wort trotz Angriffe auf die Homo-Ehe: Rund 60 Prozent der LGBTIQ+-Amerikaner wünschen sich eine Hochzeit, nur 12 Prozent schließen das aus.
Appell von Hillary Clinton

Verbot der Homo-Ehe in den USA

Hillary Clinton appellierte an die Community: Wer kann, solle schnellstmöglich heiraten. Die Demokratin befürchtet das Ende der Homo-Ehe in den USA.