Direkt zum Inhalt
Attentatspläne auf queere Bar

Attentatspläne auf queere Bar Polizei in Phoenix kann Massaker in letzter Minute verhindern

ms - 22.09.2025 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Nach dem Tod des rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk (✝31) sitzen die USA immer mehr auf einem Pulverfass – die Lunte brennt wohl bereits. Während der erste Anti-LGBTIQ+-Verband bereits fordert, dass queere Menschen vom FBI generell als Extremisten eingestuft werden sollten, konnte im Bundesstaat Arizona jetzt ein Attentat auf eine queere Bar in letzter Minute verhindert werden.  

Rachepläne an queerer Community 

Die Polizei nahm dabei den 49-jährigen Treven Michael Gokey fest, der offenbar einen Anschlag auf die LGBTIQ+-Bar „Cruisin' 7th“ in Phoenix verüben wollte. Die Einrichtung existiert bereits seit 1977 und mauserte sich in den letzten Jahren von einer Schwulenbar zum Treffpunkt für die ganze queere Community. Gokey hatte in den Tagen vor seiner Verhaftung mehrfach damit gedroht, er wolle mit einer Waffe „wild um sich schießen“ in dem Lokal, um den Tod von Kirk zu rächen. Immer wieder hatte er erklärt, „Charlie Kirk ist ein Märtyrer“ und „politische Gewalt erzeugt neue politische Gewalt.“ Aktuell sitzt der 49-Jährige jetzt im Gefängnis von Maricopa County in Untersuchungshaft. 

Als Begründung reichte demnach aus, dass der mutmaßliche Attentäter von Kirk, Tyler Robinson (22), in einer Beziehung mit einer trans* Frau lebte. Eine darüber hinaus bestätigte Verbindung zur queeren Community oder generell über das konkrete Motiv von Robinson gibt es bis heute nicht, er selbst schweigt bisher dazu. 

Die Ermittler konnten Gokey in seiner Wohnung verhaften. Gegenüber der Polizei wiederholte er seine Erklärungen, bekräftigte, dass „die Gewalt der radikalen Linken eine Reaktion der extremen Rechten hervorruft“. Er wolle dabei „anderen Schaden zufügen, um eine Botschaft zu senden“, so der 49-Jährige, der daraufhin immer wieder trans* Personen beschimpfte. 

Community ist in Aufruhr 

Die Community in Arizona ist derweil in Alarmbereitschaft, das Team des Phoenix Pride erklärte zu den jüngsten Vorkommnissen in ihrer Stadt:  „Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Partnern für bürgerliche und öffentliche Sicherheit und beobachten potenzielle Bedrohungen kontinuierlich. Um es jedoch klar zu sagen: Phoenix Pride und die LGBTIQ+-Community sowie verwandte Gemeinschaften im Großraum Phoenix lassen sich nicht einschüchtern, zum Schweigen bringen, unterdrücken oder unterwerfen.“ 

Die Befürchtungen sind indes groß, dass sich die angespannte Situation in den USA weiter aufheizen könnte, bei der gestrigen Trauerfeier für Kirk in Arizona hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, Kirk sei ein „Märtyrer für die Freiheit Amerikas“ gewesen. Der stellvertretende Stabschef im Weißen Haus, Stephen Miller, sagte: „Sie haben keine Ahnung, welchen Drachen Sie geweckt haben.“ Der Attentatsversuch von Gokey ist dabei offenbar kein Einzelfall, in den letzten Tagen wurden mehrere Colleges, Universitäten sowie der Hauptsitz des Nationalen Demokratischen Komitees in Washington DC nach Drohungen vorsorglich evakuiert. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.