Asexualität im Fokus Neue Studie zeichnet Lebensrealität von Asexuellen nach
Eine neue Studie der britischen LGBTI*-Organisation Just Like Us hat sich jetzt erstmals mit der Lebensrealität von asexuellen Menschen befasst. Asexuelle Personen werden oftmals der LGBTI*-Community zugerechnet und empfinden dabei gar keine oder nur sehr selten sexuelle Anziehung zu einem Partner – auch unter Homosexuellen gibt es asexuelle Menschen. Eine der bekanntesten Persönlichkeiten ist die Autorin der beliebten Graphic Novel und Netflix-Serie „Heartstopper“, Alice Oseman.
Asexuelle Schwule und Lesben
Die neue Studie befragte nun asexuelle Menschen in der LGBTI*-Community, darunter sowohl auch Schwule wie Lesben und Bisexuelle. Dabei zeigen sich asexuelle Personen in der Community offenbar gespalten: Jeweils rund ein Drittel fühlt sich gar nicht (27 %), nur ab und an (30 %) beziehungsweise immer (30 %) der LGBTI*-Community zugehörig. Jeder fünfte asexuelle LGBTI*-Mensch (18 %) fühlt sich allerdings gar nicht integriert in die eigene Community.
Unterschiede in den Details
Dabei zeigen sich durchaus auch Unterschiede, blickt man in die Details: Junge asexuelle Erwachsene fühlen sich am ehesten von der LGBTI*-Gemeinschaft ausgeschlossen, dicht gefolgt von schwulen Männern (26 %), Lesben (12 %), Trans-Menschen (11 %) und Bisexuellen (19 %). Ebenso fühlen sich schwarze asexuelle Personen häufiger von der Community ausgegrenzt, insgesamt 39 Prozent.
Größeres Bewusstsein gefordert
Amy Ashenden, Interims-CEO von Just Like Us, dazu: „Ich hoffe, dass diese Studie deutlich macht, dass ein größeres Bewusstsein für die gelebten Erfahrungen und Realitäten asexueller Menschen erforderlich ist, zumal wir hier ein breiteres Muster erkennen können, bei dem sich LGBT+ People of Colour von unserer Gemeinschaft ausgeschlossen fühlen. Wir wissen, dass sich LGBT+-Jugendliche am besten durch integrative Bildung in den Schulen weniger allein fühlen können.“
Ashenden hofft deswegen, bei der landesweiten School Diversity Week Ende Juni das Thema mehr in den Mittelpunkt stellen zu können. Weitere Details der Studie sollen ebenso im Juni veröffentlicht werden. Im Rahmen der Untersuchung wurden rund 3.700 junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren im Januar dieses Jahres befragt.