Direkt zum Inhalt
Asexualität im Fokus

Asexualität im Fokus Neue Studie zeichnet Lebensrealität von Asexuellen nach

ms - 12.04.2023 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Eine neue Studie der britischen LGBTI*-Organisation Just Like Us hat sich jetzt erstmals mit der Lebensrealität von asexuellen Menschen befasst. Asexuelle Personen werden oftmals der LGBTI*-Community zugerechnet und empfinden dabei gar keine oder nur sehr selten sexuelle Anziehung zu einem Partner – auch unter Homosexuellen gibt es asexuelle Menschen. Eine der bekanntesten Persönlichkeiten ist die Autorin der beliebten Graphic Novel und Netflix-Serie „Heartstopper“, Alice Oseman.

Asexuelle Schwule und Lesben

Die neue Studie befragte nun asexuelle Menschen in der LGBTI*-Community, darunter sowohl auch Schwule wie Lesben und Bisexuelle. Dabei zeigen sich asexuelle Personen in der Community offenbar gespalten: Jeweils rund ein Drittel fühlt sich gar nicht (27 %), nur ab und an (30 %) beziehungsweise immer (30 %) der LGBTI*-Community zugehörig. Jeder fünfte asexuelle LGBTI*-Mensch (18 %) fühlt sich allerdings gar nicht integriert in die eigene Community.

Unterschiede in den Details

Dabei zeigen sich durchaus auch Unterschiede, blickt man in die Details: Junge asexuelle Erwachsene fühlen sich am ehesten von der LGBTI*-Gemeinschaft ausgeschlossen, dicht gefolgt von schwulen Männern (26 %), Lesben (12 %), Trans-Menschen (11 %) und Bisexuellen (19 %). Ebenso fühlen sich schwarze asexuelle Personen häufiger von der Community ausgegrenzt, insgesamt 39 Prozent.

Größeres Bewusstsein gefordert

Amy Ashenden, Interims-CEO von Just Like Us, dazu: „Ich hoffe, dass diese Studie deutlich macht, dass ein größeres Bewusstsein für die gelebten Erfahrungen und Realitäten asexueller Menschen erforderlich ist, zumal wir hier ein breiteres Muster erkennen können, bei dem sich LGBT+ People of Colour von unserer Gemeinschaft ausgeschlossen fühlen. Wir wissen, dass sich LGBT+-Jugendliche am besten durch integrative Bildung in den Schulen weniger allein fühlen können.“

Ashenden hofft deswegen, bei der landesweiten School Diversity Week Ende Juni das Thema mehr in den Mittelpunkt stellen zu können. Weitere Details der Studie sollen ebenso im Juni veröffentlicht werden. Im Rahmen der Untersuchung wurden rund 3.700 junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren im Januar dieses Jahres befragt.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Kritik an türkischer Willkür

Empörung im Fall Hocaoğulları

Die Kritik am Vorgehen der Türkei wächst, die im August den Jugenddelegierten des Europarats Hocaoğulları nach kritischen Äußerungen festgenommen hat.
Gesetz gegen Diskriminierung

Besserer Schutz für LGBTIQ+

2022 führte die Ukraine ein Anti-Diskriminierungsgesetz ein, nun sollen die Strafen für Intoleranz deutlich verschärft werden zum Schutz von LGBTIQ+.
Neuregelung bei Vaterschaften

Kritik an erstem Gesetzentwurf

Das BMJV hat einen Gesetzentwurf zur Neuregelung der Rechte leiblicher Väter vorgelegt. Der LSVD+ sieht darin ein „großes Risiko für queere Familien“.
Trauriger Jahrestag

Vier Jahre Taliban-Herrschaft

Seit vier Jahren herrscht die Taliban in Afghanistan - das Leben für LGBTIQ+-Menschen wurde in dieser Zeit immer mehr zur Hölle.
Widerstand in Uganda

Mütter im Einsatz gegen Homophobie

Seit zwei Jahren macht das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda das Leben für LGBTIQ+-Menschen zur Hölle. Nun begehren immer mehr Eltern dagegen auf.
Missbrauchsskandal in den USA

Homophober Republikaner verhaftet

Der US-Republikaner RJ May hetzte stetig zum „Schutz der Kinder“ gegen LGBTIQ+. Nun steht er wegen der Verbreitung von Kinderpornografie vor Gericht.
Dunkle Wolken über der Kirche

Streit über homosexuelle Segnungen

Schwarze Wolken über der katholischen Kirche: Die Hälfte der deutschen Bistümer sehen Segnungen von Homosexuellen kritisch oder lehnen sie direkt ab.
Eklat um Barbie-Film

Absage nach Gewaltdrohungen

In Frankreich wurde eine Open-Air-Vorführung von "Barbie" gecancelt, nachdem Jugendliche mit Gewalt drohten. Der Film "befürworte Homosexualität".
Gefängnis dank Facebook-Profil

Drei Männer in Indonesien in Haft

Drei schwule Männer in Indonesien sollen ein Facebook-Profil für LGBTIQ+-Menschen online gestellt haben – dafür drohen ihnen jetzt 12 Jahre Haft.