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Trotz einvernehmlichem Sex zum Sexualstraftäter deklariert

Anti-Sodomie-Gesetz in den USA Trotz einvernehmlichem Sex zum Sexualstraftäter deklariert

co - 06.01.2022 - 14:00 Uhr
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Mindestens 19 Männer aus South Carolina werden gezwungen, sich immer wieder als Sexualstraftäter zu registrieren, weil sie einvernehmlichen Sex mit einem anderen Mann hatten. Das Gesetz, unter dem sie verurteilt wurden, wurde vor fast 20 Jahren abgeschafft – doch die Verurteilten leiden noch immer unter den schwerwiegenden Konsequenzen. Jetzt klagte einer der Männer gegen den Bundesstaat.

Registrierungszwang trotz ungültigem Gesetz

Verurteilt wurde der Mann laut Post and Courier im Jahr 2001 unter South Carolinas „Unzucht“-Gesetz. Zwei Jahre später wurden alle verbleibenden Sodomie-Gesetze in den USA durch das Urteil im Fall Lawrence gegen Texas für ungültig erklärt. 2006 wurde der Mann dann für sein „Verbrechen“ begnadigt – muss sich aber weiterhin zweimal im Jahr als Sexualstraftäter registrieren, um keine Geld- oder Gefängnisstrafe fürchten zu müssen.

Schwere Folgen

Der Kläger „leidet schwer unter dem Etikett des Sexualstraftäters“, so die Anklageschrift. Zur Registrierung müsse er sich stets persönlich melden und eine geradezu „enzyklopädische“ Menge an persönlichen Informationen teilen, bevor er in die öffentlich zugängliche Datenbank aufgenommen werde. Das sei nicht nur peinlich und demütigend, sondern beraube ihn durch die Stigmatisierung auch jedweder Chancen. Daher verlangt der Kläger, dass er und alle weiteren Männer in derselben Situation dauerhaft aus South Carolinas Register entfernt werden.

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