Anschlagspläne auf CSD? Explosion am CSD-Abend verletzte drei Menschen in Göttingen
Gab es konkrete Anschlagspläne gegen den CSD Göttingen am vergangenen Wochenende in Niedersachsen? Nach einer Explosion mit mehreren verbotenen Böllern auf dem Albaniplatz am Samstagabend ermittelt jetzt der Staatsschutz wegen eines möglichen politischen Hintergrunds sowie gefährlicher Körperverletzung, wie die Polizei jetzt mitteilte.
Fahndung nach Tätern
Drei Menschen wurden bei der Explosion verletzt und mussten medizinisch behandelt werden, so die Ermittler weiter. Am gleichen Tag fand in Göttingen zum siebten Mal der CSD statt, rund 3.000 Teilnehmer waren mit dabei. Nach Angaben des Göttinger Bündnis gegen Rechts berichteten mehrere Menschen, dass sie vor den Böller-Angriffen beleidigt worden seien. Zudem kritisierte die Gruppe, dass die Polizei zunächst ein mögliches queerfeindliches Motiv nicht erwähnt hatte. Die Ermittler suchen indes jetzt nach weiteren Zeugen, zudem läuft die Fahndung nach dem oder den Tätern.
Appell an Zusammenhalt
Der Pride selbst verlief nach Angaben der Veranstalter, darunter die Göttinger Aidshilfe, ohne gewalttätige Übergriffe. „Der 7. CSD Göttingen war ein Mega-Event voller Empowerment, Lebensfreude und Zusammenhalt! Wir waren zusammen mit Tausenden auf Göttingens Straßen und haben ein wunderbares Straßenfest erlebt! Uns eint, wenn wir uns trotz aller Unterschiede gemeinsam gegen die steigenden Anfeindungen stellen - konsequent, mutig keinen Schritt zurückweichen. Das Gebot der Stunde ist Solidarität mit Menschen und Gruppen in unseren Communitys, die noch stärker von Ausgrenzung und Gewalt bedroht sind als vielleicht wir selbst“, so die Veranstalter auf Instagram.
Zudem betonte das Team in puncto Hassgewalt und Anfeindungen: „Nie wieder still! Nie wieder unsichtbar! Queere Menschen, queere Bewegungen brauchen die unverbrüchliche Unterstützung aus der Gesamtgesellschaft: Allys, die fest an unserer Seite stehen und unsere Räume verteidigen, die sie selbst nicht brauchen.“