Direkt zum Inhalt
Anklage gegen Austin Wolf
Rubrik

Anklage gegen Austin Wolf Verdacht auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie

ms - 01.07.2024 - 10:00 Uhr

Einer der erfolgreichsten und seit Jahren beliebtesten Pornodarsteller Amerikas wurde jetzt wegen des möglichen Vertriebs von Kinderpornografie festgenommen und angeklagt – die Rede ist von Justin Heath Smith, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Austin Wolf.

Verbreitung von Kinderpornografie

Am vergangenen Wochenende war der 43-jährige schwule Mann vom FBI in seiner Wohnung in Manhattan festgenommen worden, wie Damian Williams, Staatsanwalt der Vereinigten Staaten für den südlichen Bezirk von New York, und James Smith, stellvertretender Direktor der New Yorker Außenstelle des Federal Bureau of Investigation, bestätigten. Die erste Anhörung vor US-Bezirksrichterin Robyn F. Tarnofsky fand daraufhin noch am Samstag in Manhattan statt. 

Smith wird beschuldigt, Hunderte von kinderpornografischen Videos über Telegram verschickt und empfangen zu haben.  Auf diesen Videos sollen Kinder im Säuglingsalter zu sehen sein, darunter auch ein Video, das ein 10-jähriges Kind gefesselt und vergewaltigt zeigt. Neben dem Austausch von Kinderpornografie wird Smith zudem zur Last gelegt, in seiner Wohnung in Manhattan auch mehrere hundert weitere Videos mit Kinderpornografie besessen zu haben. 

„Grauenhafte Videos“ von Kleinkindern

U.S. Staatsanwalt Williams erklärte dazu: „Justin Heath Smith hat, wie ihm vorgeworfen wird, Hunderte von Aufnahmen mit Kinderpornografie erhalten und verbreitet, darunter auch ein grauenhaftes Video, das ein gefesseltes, geschlagenes und vergewaltigtes Kleinkind zeigt. Unsere Ermittlungen gegen Smith dauern an, und wir fordern jeden, der Informationen über Smiths Verhalten hat, auf, das FBI anzurufen. Gemeinsam mit unseren Partnern in der Strafverfolgung werden wir unerbittlich gegen Täter vorgehen, die Kinder schikanieren, und sie mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgen.“ 

Der zuständige stellvertretende FBI-Direktor Smith ergänzte: „Ich möchte klarstellen, dass diejenigen, die Bilder von sexuellem Kindesmissbrauch verbreiten, die Schwächsten in unserer Gesellschaft ausbeuten. Jedes Bild ist ein Tatort, der bei unschuldigen Opfern bleibende Narben hinterlässt. Das FBI ist unerbittlich bei der Verfolgung dieser Täter. Wir werden sie aufspüren, festnehmen und dafür sorgen, dass sie für den Schaden, den sie angerichtet haben, vor Gericht gestellt werden.“

Videoaustausch via Telegram

Die FBI-Ermittler waren dabei offenbar im März dieses Jahres dem einst gefeierten Pornodarsteller auf die Spur gekommen – Smith hatte demnach zunächst anonym über ein Telegram-Konto Hunderte von Videos mit Kinderpornografie mit einer anderen Person ausgetauscht. Das Telefon dieser zweiten Person wurde vom FBI beschlagnahmt und durchsucht. 

Ein verdeckter Ermittler nahm daraufhin Kontakt mit Smith online auf – im Laufe dieser Gespräche offenbarte Smith Details über seine Person, sodass nach Angaben des FBI seine Identität einwandfrei bestätigt werden konnte. Im April wurde daraufhin die Wohnung des Hardcore-Darstellers in Manhattan durchsucht, dabei soll auch eine SD-Karte mit Hunderten von Videos mit Kinderpornografie gefunden worden sein. 

Hohe Haftstrafen möglich

Smith drohen im Fall einer Verurteilung hohe Haftstrafen: Auf den Vertrieb sowie die Entgegennahme von Kinderpornografie steht in den USA eine Haftstrafe von fünf bis zwanzig Jahren. Für den Besitz von Kinderpornografie könnten Smith zudem weitere zehn Jahre Gefängnis drohen. Das FBI betonte abschließend in seiner Erklärung, dass es sich bei der Klageschrift lediglich um Anschuldigungen handele, es gelte auch hier bis zum Beweis seiner Schuld die Unschuldsvermutung. 

Karriere in der Porno-Industrie

Smith wurde 1981 in einer Kleinstadt in Texas geboren und entwickelte schon früh eine Leidenschaft für Bodybuilding. Im Alter von zwanzig Jahren zog er nach New York und arbeitete zunächst als Model und Einzelhändler für Designermöbel, bevor er begann, als Escort tätig zu werden. Im Jahr 2012 schließlich begann er als Darsteller in der amerikanischen Pornoindustrie zu arbeiten und war in zahlreichen Filmen vieler namhafter Studios zu sehen. Er hat in den letzten zwölf Jahren auch mehrere internationale Preise gewonnen, darunter auch als „Most Popular Gay Performer“ sowie „Top Daddy Performer“. Allein auf Instagram und X folgen ihm aktuell rund 1,7 Millionen Menschen. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Notfallmedikament bei Chemsex

Künftig ohne Rezept in der Apotheke

Notfallmedikament bei Chemsex: Der Nasenspray Naloxon kann zum Lebensretter bei Überdosierungen werden - und soll künftig einfacher zu haben sein.
Neuer Dämpfer für Trump

Richter stoppt weitere Dekrete

Was passiert mit dem Verbot von Gleichberechtigungs-Programmen an US-Schulen? Das Dekret von US-Präsident Trump stoppte jetzt vorerst ein Richter.
Enttäuschung bei Amnesty

Neuer Fokus auf Menschenrechte

Amnesty International fordert nach der Bundestagswahl ein Umdenken in der Politik: Eine neue Regierung müsse Menschenrechte wie LGBTIQ+ im Fokus haben
Grausames Urteil in Indonesien

Peitschenhiebe für schwule Liebe

Indonesien verfolgt seine menschenverachtende Agenda weiter: Ein schwules Paar wurde jetzt zu 85 Peitschenhieben verurteilt, weil sie sich lieben.
Ein gefährliches Urteil

Religionsfreiheit vs. Diskriminierung

Ein Zuckergebäck könnte in den USA erneut vor dem Supreme Court landen – mit möglicherweise verheerenden Folgen: Religionsfreiheit vs. Diskriminierung
Hilfe für LGBTIQ+-Asylsuchende

Schweiz geht neue Wege

Die Schweiz will in der Arbeit mit LGBTIQ+-Asylsuchenden Vertrauen und Sicherheit stärken und hat deswegen eine neue landesweite Aktion gestartet.
Faschings-Absagen in München

Queerer Rosenmontagsball bleibt

Viele Faschingsfeiern wurden in München nach dem Attentat abgesagt, der queere Rosenmontagsball wird weiterhin stattfinden, betonen die Vereine.
Bundestagswahl 2025

Reaktionen aus der Community

Nach der gestrigen Bundestagswahl sind die ersten Reaktionen aus der Community soweit gut: Betont wird aber auch die Wichtigkeit von LGBTIQ+-Politik
Neue Attacke auf LGBTIQ+

Orbán will Verfassung ändern

Erneute Attacken: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán will weitere Schritte gegen die Community einleiten, darunter auch ein CSD-Verbot.