Angst vor Verfolgung 33 Männer bei Razzia in Gay Spa in Venezuela verhaftet
Das Avalon Man Spa and Bar in Valencia ist wieder geöffnet. Doch Besitzer Luis Guillermo (34) fühlt sich nicht mehr sicher: Im Juli wurden 33 Männer scheinbar grundlos in seinem Badehaus festgenommen, darunter er selbst und sein Rezeptionist Jesús Araujo.
Spott während der Untersuchungshaft
Laut Washington Post wurden die Verhafteten bis zu drei Tage lang festgehalten. Anklagen gegen die meisten von ihnen wurden nach Protesten jedoch fallengelassen. Die Anschuldigungen gegen Guillermo und zwei seiner Mitarbeitenden werden jedoch weiterhin untersucht. „Ich verstehe es noch immer nocht“, so Guillermo. „Wir hatten alle nötigen Papiere und wurden trotzdem verhaftet. Nicht einmal Bordelle in Venezuela müssen solche Aktionen fürchten.“
Laut dem Rezeptionisten beschlagnahmte die Polizei während der Untersuchungshaft die Handys aller Männer. Die Polizeikräfte sahen sich „Fotos, WhatsApp, Anrufe, Kontakte, Nachrichten“ an. „Von diesem Moment an wurden wir zum Gespött“, erzählte er. Die Polizeimitglieder sollen die Verhafteten schwulenfeindlich beleidigt und sich gegenseitig „Bilder und Gespräche, einschließlich der Videos“ von den beschlagnahmten Geräten gezeigt beziehungsweise gemeinsam angeschaut haben.
LGBTI*-feindliche Regierung
Tamara Adrián, Venezuelas erste trans* Nationalrätin glaubt an ein Komplott: „Diese Männer hielten sich in einem Privatraum auf. Ich kann es nicht beweisen, aber solche Taten werden mit Genehmigung von ganz oben durchgeführt.“ Noch dazu habe die autoritäre sozialistische Regierung unter Präsident Nicolás Maduro bereits gezeigt, dass sie gegen LGBTI*- und Frauenrechte agiere – wenn auch bisher nicht in so großem Stil.
Homosexuelle Aktivitäten sind in Venezuela seit 1997 legal. Trotzdem wird noch immer weitreichend gegen LGBTI*-Personen vorgegangen.