Direkt zum Inhalt
Alarm in Schulen

Alarm an Schulen Deutscher Lehrerverband warnt vor Ablehnung von Homosexuellen und Antisemitismus

ms - 25.01.2024 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Der Deutsche Lehrerverband schlägt Alarm: Immer mehr Schüler lehnen demnach die gesellschaftlichen Grundwerte in Deutschland ab, wie Verbandspräsident Stefan Düll jetzt gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte. Häufig handele es sich dabei um Schüler mit muslimischen Hintergrund, darunter auch solche, die selbst nach Deutschland geflüchtet sind in den letzten Jahren.

Schüler leben in Parallel-Welt

Der Lehrerverband verzeichnet dabei offenbar eine starke Zunahme auch an antisemitischen Sprüchen sowie eine immer offenere und starke Ablehnung von Schwulen und Lesben. Offenkundig seien die Probleme vor allem nach dem Angriff der Hamas auf Israel zu Tage getreten. Besonders herausfordernd sei die Lage dabei überall dort, wo mehr als 50 Prozent der Schüler einer Klasse einen Migrationshintergrund haben, erklärt Düll weiter. Manche Schüler würden sich laut dem Lehrerverbandspräsidenten in einer Parallel-Wirklichkeit bewegen.

Homophobe Zusprüche online

Zudem bekämen sie in sozialen Netzwerken viel Zuspruch und erlebten in ihren „digitalen Blasen“, dass ein homophobes, rassistisches, antisemitisches oder sexistisches Verhalten vollkommen normal sei. „Hier ein antisemitischer Spruch, dort offen gezeigte Abneigung gegenüber Homosexuellen: Es ist so, dass ein Teil der Schüler an Deutschlands Schulen nicht auf dem Wertefundament des Grundgesetzes steht“, so Düll.

Besonders kritisch werde es dann, wenn es sich um extremistische oder islamistische Influencer handle, die den muslimischen Jugendlichen ihr Weltbild vermitteln und sie so weiter gegen Homosexuelle aufhetzen.

Politik mit Scheuklappen unterwegs

Dabei betont Düll weiter: „Das anzusprechen hat nichts mit Fremden- oder Islamfeindlichkeit zu tun. Da war man zu lange mit politisch korrekten Scheuklappen unterwegs.“ Dills Forderung an die Kultusminister der Länder ist es so auch, Schulen den Raum zu geben für eine zeitgemäße Medienbildung: „Wir wollen aus Schülern emanzipierte Staatsbürger machen. Das umfasst auch, dass sie im Umgang mit sozialen Netzwerken sensibilisiert werden.“

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Neue Richtlinien beim Dating

Großbritannien verschärft Regeln

Wer ab heute in Großbritannien eine schwule Dating-App öffnen will, braucht eine Altersverifikation - auch als Tourist. Ein Vorbild für Deutschland?
Ende der Antidiskriminierung

Queere Petition als letzte Rettung?

Die EU hat das geplante Antidiskriminierungsgesetz ad acta gelegt, Kritiker befürchten massive Einschnitte, queere Vereine fordern nun ein Umdenken.
Ermittlung gegen Bürgermeister

Vorgehen nach Budapest Pride

Ungarn macht ernst: Budapests Bürgermeister Gergely Karacsony muss kommende Woche zum Polizeiverhör erscheinen, weil er den CSD möglich machte.
Regenbogen über dem Bundesrat

Pride-Flagge wird zum CSD gehisst

Der Streit geht weiter: Der Bundesrat wird zum Berliner CSD die Regenbogenfahne hissen - anders als am Bundestag.
Freiheit für Hernández Romero

125 Tage im Foltergefängnis

Der schwule Maskenbildner Andry Hernández Romero ist frei! Die USA hatte ihn zuvor ohne Prozess in ein Foltergefängnis nach El Salvador abgeschoben.
Peter Schmidt ist tot

Hamburger Designer von Weltruf

Das lila Design von Milka oder ikonische Parfümflakons: In seiner Wahlheimat Hamburg verstarb der schwule Star-Designer Peter Schmidt mit 87 Jahren.
Besserer Schutz im Club

Awareness-Konzept in Wien

40 % der Wiener fühlen sich unsicher beim Clubbing, gerade auch queere Menschen. Ab 2026 wird ein Awareness-Konzept bei Events deswegen zur Pflicht.
Urteil mit großer Bedeutung

Präzedenzfall für US-Queers?

Ein Gericht in Kanada setzte vorerst die Ausweisung eines queeren US-Bürgers aus. Begründung: In den USA könnte es nicht mehr sicher für LGBTIQ* sein.
Hass-Kampagne in der Türkei

Perfide Umfrage in der Bevölkerung

Die Türkei geht mit immer extremeren Mitteln gegen die Community vor, jetzt soll eine perfide Befragung der Bevölkerung den Hass auf LGBTIQ+ befeuern.