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Noch amtierender Präsident unterschreibt Verfassungsänderung
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Adoptionsverbot in Polen Noch amtierender Präsident unterschreibt Verfassungsänderung

co - 07.07.2020 - 13:00 Uhr

Ende Juni zeigte sich im ersten Wahlgang, dass Andrzej Duda in Führung liegt: 43,7 Prozent der Stimmen gingen an ihn, 30,34 Prozent an seinen LGBTI*-freundlichen Rivalen Rafał Trzaskowksi. Da damit jedoch kein Kandidat auf über 50 Prozent der Stimmen kam, wird nun am 12. Juli im zweiten Wahlgang zwischen den beiden entschieden.

Dudas Wahlkampagne fußte auf der Abschaffung von LGBTI*-Rechten. Damit nutzte er die wachsende LGBTI*-feindliche Stimmung in Polen für seine Zwecke aus. Auf einer Wahlveranstaltung am 4. Juli sagte Duda laut PolandIn: Die polnische Verfassung solle beinhalten, dass Personen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen keine Kinder adoptieren dürfen. Auch Trzaskowksi stimmte zu: Kein seriöser Mainstream-Politiker würde einer solchen Adoption zustimmen – doch ob er dort seine wahre Haltung offenbarte oder ob es sich um reine Taktik handelte, ist unklar.

Am Montag unterzeichnete Duda dann tatsächlich ein Adoptionsverbot für gleichgeschlechtliche Paare, das die Verfassung ergänzen soll. Jetzt muss das Parlament darüber entscheiden – dazu braucht es eine Zweidrittelmehrheit.

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