81. Geburtstag der Designikone Potsdam: Erste Wolfgang-Joop-Retrospektive
Die erste große Retrospektive zum Werk von Wolfgang Joop in seiner Heimatstadt Potsdam übertraf mit mehr als 25.000 Besucherinnen und Besuchern alle Erwartungen. Mit dem Abschluss der Schau feierte der international angesehene Designer zugleich seinen 81. Geburtstag – ein doppelter Grund, auf sein vielfältiges Wirken und dessen Bedeutung für die queere Kultur zurückzublicken.
Kunst und Identität – Joops vielschichtiges Schaffen
Schon lange zählt Joop zu den wichtigsten internationalen Akteurinnen und Akteuren im Mode- und Kulturbetrieb. Was die Ausstellung im Kunstraum Potsdam jedoch so besonders machte, war die umfassende Präsentation: Erstmals wurden nicht nur seine Entwürfe für Prêt-à-porter und Haute Couture gezeigt, sondern auch Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen. Diese Vielseitigkeit ist bezeichnend für Joops Karriere – von der Gründung des Labels „Wunderkind“ bis zu den zahlreichen Impulsen in der Zusammenarbeit mit renommierten Häusern. Kunsthistoriker und Kunsthistorikerinnen heben immer wieder hervor, wie Joop mit seinen kreativen Positionen gesellschaftliche Debatten um Diversität, Geschlechtsidentität und queeres Leben maßgeblich geprägt hat.
Potsdam steht dabei nicht nur symbolisch im Zentrum seines Schaffens. Die enge Verbindung des Designers zur eigenen Herkunft und deren kreativen Potenzialen wurde in der Ausstellung immer wieder spürbar: Viele Werke nehmen auf Motive und Stimmungen der Stadt Bezug, andere setzen sich spielerisch mit Themen wie Zugehörigkeit und Anderssein auseinander. Joop selbst lebt mit seinem Partner Edwin Lemberg, der die Ausstellung maßgeblich mitkuratiert hat, weiterhin in Potsdam und bleibt aktiv im Dialog mit lokalen Akteurinnen und Akteuren.