Singer-Songwriter Yungblud Der Alternative-Rock-Star aus England
Der britische Singer-Songwriter Yungblud gehört zu den Stars der Alternative-Rock-Szene auf der Insel – mit seinen letzten beiden Alben hat er sich darüber hinaus auch in Deutschland einen Namen gemacht und ist dabei auch zu einem Vorbild für die queere Community geworden.
Songs für die Community
Seit 2018 mischt der 27-Jährige in der Musikszene Großbritanniens so richtig mit, seine Alben „Yungblud“ (2022) und „Idols“ (2025) stürmten in kürzester Zeit in die Top-3-Albumcharts in Deutschland, Österreich und Großbritannien. Daneben erlangte er durch den Soundtrack zur Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ zu größerer Bekanntheit, den er mit beisteuerte. Seine Songs „Zombie“, „I Was Made for Lovin' You“ und „I Think I'm okay“ wurden unversehens zu Hits, in anderen Songs besingt er die Community oder erzählt direkt aus dem Leben eines trans* Mädchens („Mars“).
Im Interview mit Billboard erklärte Yungblud zu seinen Anfangsjahren, als er von Doncaster nach London gezogen war: „Ich bin nach London gekommen, um befreit zu werden, um meine Nägel zu lackieren, um Sex mit einem Typen zu versuchen, um alles zu versuchen, um meine Fantasien zu erfüllen und um herauszufinden, wer ich bin.“

Jenseits aller Schubladen
Festlegen lassen will sich der britische Musiker dabei allerdings bis heute nicht: „Sexualität ist eine verdammt heilige Sache. Die Art und Weise, wie man sich entscheidet, seine Liebe zu geben, ist eine verdammt heilige Sache – es ist das Wichtigste, was wir haben. Es wird uns wirklich alle retten. Aber ich? Ich passe nicht in eine einzelne Schublade. Wenn es zwischen uns knistert, werde ich dich verdammt nochmal küssen, egal was du bist. Das ist mir scheißegal. Ich bin ein Liebhaber in Bezug auf alles Sexuelle.“
Seit dem großen Erfolg spekuliert vor allem die Boulevard-Presse immer wieder gerne darüber, was Yungblud nun tatsächlich ist: Queer, nicht-binär, pansexuell, schwul? Ihn selbst nervt das extrem: „Jeder hatte eine Meinung dazu, ob das, was ich mache, authentisch ist oder nicht. Es fängt an, dich zu zermürben. Meine Sexualität wurde in Frage gestellt, mein verdammter Akzent wurde in Frage gestellt, meine Erziehung wurde in Frage gestellt. 'Wer bist du? Warum tust du das?', fragten sie immer wieder. Und meine Antwort war immer: ´Ich bin etwas, das sich ständig verändert´.“
Engagement für junge Queers
Umso mehr engagiert sich Yungblud insbesondere auf Pride-Festivals in diesem Jahr für die queere Jugend – und das besonders verstärkt mit BludFest, ein eigens von ihm aus der Taufe gehobene Musikevent: „Ich denke, das ist das, was am meisten Anerkennung verdient, wenn es darum geht, wie viele junge Leute sich in unserem Raum sicher fühlen können, oder sich in unserem Raum outen können, oder sich in unserem Raum wirklich geliebt fühlen. Ich glaube, darauf bin ich am meisten stolz, wenn wir über Pride sprechen.“