Mit Diskriminierung zum Erfolg Neue Netflix-Doku über das Mode-Label Abercrombie & Fitch
In den späten 1990ern und frühen 2000ern war die Mode-Marke Abercrombie & Fitch Kult. Leider basierte der Höhenflug der Marke bei den „coolen Kids“ zu einem erheblichen Teil auf der Ausgrenzung vor allem nicht-weißer Personen. Eine neue Netflix-Doku beschäftigt sich ab dem 19. April mit dem Aufstieg und dem Fall des Hypes. Regie führte Alison Klayman.
Sportliche Jugend
A&F entstand 1892 als New Yorker Sportwarenladen. Um die Jahrtausendwende gelang dem Unternehmen unter CEO Mike Jeffries jedoch der Durchbruch: Jeffries änderte die Zielkundschaft zu „coolen“ Jugendlichen und führte die berühmten sexy Werbe-Kampagnen, Kataloge mit leicht bekleideten Models – oft in intimen Posen – und oberkörperfreie Begrüßer in den Läden ein.
Bewusste Ausgrenzung
Das Image fußte jedoch auf der Ausgrenzung nicht-sportlicher und nicht-weißer Personen: Bis 2013 gab es beispielsweise keine Frauengrößen ab 42 aufwärts. Auch einige Produkte waren diskriminierend, zum Beispiel eine T-Shirt-Reihe von 2002 mit asiatischen Stereotypen. Laut einer Sammelklage stellte das Unternehmen keine Personen aus Minderheiten ein beziehungsweise gab ihnen nur unerwünschte, nicht sichtbare Positionen. Jeffries gab laut Mail Online sogar zu, „absolut“ ausgrenzend zu sein – und dass es ihm egal ist, was Leute denken, die nicht zur Zielkundschaft gehören. Nach einigen Rechtsfällen, stark rückläufigen Verkaufszahlen und hunderten dichtgemachten Läden, trat Jeffries 2015 zurück.