Liebe, Lachen, David Sedaris Humor als wesentliches Element: Bestsellerautor Sedaris und sein Partner Hugh Hamrick
David Sedaris (68) gehört zu den ganz großen schwulen Autoren der Gegenwart – mit seinem besonderen Wortwitz erzählt er in seinen Büchern über sein Leben, seine griechisch-stämmige Familie, seine Jobs sowie auch über seinen Drogenmissbrauch oder sein Leben in den USA und in Frankreich. Und immer wieder mit dabei in seinen Erzählungen ist sein Partner, der Maler Hugh Hamrick. Seit mehr als dreißig Jahren sind die beiden Männer inzwischen ein Paar. Nun haben sie im Süddeutsche Zeitung Magazin gemeinsam über ihre Liebe geplaudert.
Humor als wesentliches Element
Über das Geheimnis ihrer jahrzehntelangen Partnerschaft sagt Hamrick: „Dass wir gemeinsam lachen können, ist der Grund, warum wir beide zusammen sind. Ich habe jemanden gebraucht, der mich zum Lachen bringt. Ansonsten würde ich mich viel zu ernst nehmen. Ich brauchte jemanden, der mir alles leichter macht.“
Ähnlich sieht das auch Sedaris: „Die Grundlage unserer Beziehung ist, dass wir einander brauchen. Auf eine Weise, die niemand sonst erfüllen könnte. Ich müsste mindestens drei Leute anstellen, um Hugh zu ersetzen. Ich brauche ihn im übertragenen Sinn, aber ich brauche ihn auch für richtige Dinge, die man erledigen muss. Ohne Hugh hätte ich nicht mal eine Krankenversicherung. Und er braucht mich, um sich ein bisschen zu entspannen.“
Auf und Ab einer langen Beziehung
Beide sind sich auch darin einig, dass die Intension einer gemeinsamen Liebe in Wellen kommt. Sedaris erzählt dazu: „Ich führe akribisch Tagebuch. Kürzlich habe ich Hugh etwas aus dem Jahr 2010 vorgelesen. Das war keine gute Zeit für uns. Hugh fragte: Warum kommst du jetzt damit an? Ich sagte: es ist gut, sich daran zu erinnern, dass man gute und schlechte Zeiten miteinander hat. Und es bedeutet nicht, dass nach einer schlechten Zeit nie wieder eine gute kommt.“
Der Schriftsteller kann sich dabei immer wieder auch in kleine Momente verlieben, beispielsweise, wenn er sieht, wie liebevoll und akribisch sein Mann die Wäsche zusammengefaltet hat. „Das hat mich gerührt. Es hatte so eine Zärtlichkeit. Ich habe an ihn gedacht, wie er die Sachen faltet und da so ordentlich reinlegt. Da habe ich das letzte Mal gedacht, ich liebe ihn.“ Diese Augenblicke betont auch Hamrick im Interview mit dem SZ-Magazin: „Es sind einzelne Momente, in denen ich dankbar für unsere Liebe bin. Zuletzt wahrscheinlich, als David gar nicht da war. Ich kann hier im Esszimmer sein, und er ist im Büro und arbeitet, und dann fällt es mir auf.“ Das SZ-Magazin mit Sedaris ist heute erschienen.

Ikone der Gay-Community
Sedaris hat weit über zehn Millionen Bücher verkauft, viele davon auch in Deutschland. Ab und zu ist er auf Lesereise in der Bundesrepublik unterwegs, daneben ist er bis heute gern gesehener Kommentator in US-Talkshows. Seine sexuellen Beziehungen und seine Homosexualität thematisierte er von Anbeginn seines Schaffens und wurde damit schnell zur Ikone der Gay-Community. Zu seinen beliebtesten Bestsellern gehören die Werke “Nackt“ und “Ich einen Tag sprechen hübsch“. Heute schreibt er darüber auch unter anderem für die New York Times, The New Yorker und den Esquire. Er lebt mit seinem Mann abwechselnd in Frankreich, England und New York.