Kevin Spacey im TV Comeback des Hollywoodstars in Comedyserie "Minimarket"
Kevin Spacey (66) übernimmt erstmals seit seinem Rauswurf aus der Netflix-Serie „House of Cards“ im Jahr 2017 wieder eine Rolle für das Fernsehen. Mit der italienischen Comedyproduktion „Minimarket“ setzt der Schauspieler seine Versuche fort, beruflich wieder Fuß zu fassen. Die Serie wurde mit begrenztem Budget für den öffentlich-rechtlichen Sender RAI realisiert.
Spacey als künstlerisches Gewissen
Die zehn Folgen sollen am 26. Dezember auf der Streamingplattform RaiPlay veröffentlicht werden. Für Spacey ist es die erste Arbeit für das Fernsehen seit fast einem Jahrzehnt und zugleich sein bislang sichtbarstes Serienprojekt seit den Vorwürfen von sexuellem Fehlverhalten, die damals zu seinem abrupten Karrierebruch führten. Inhaltlich spielt der zweifache Oscar-Preisträger eine verfremdete Version seiner eigenen Person. Er erscheint als eingebildeter Ratgeber und „künstlerisches Gewissen“ des jungen Manlio Viganò, der in einem römischen Mini-Markt arbeitet und von einer Karriere als Fernsehstar träumt. Diese Rolle übernimmt der italienische Schauspieler Filippo Laganà.
In ersten Szenen aus der Serie sind Spacey und Laganà singend zu sehen – unter anderem mit Randy Newmans „You’ve Got a Friend in Me“ und Frank Sinatras „I’ve Got You Under My Skin“. Damit wird der selbstironische, humorvolle Charakter der Serie betont. Das Verhältnis der beiden Figuren lebt von Wortgefechten, Missverständnissen und augenzwinkerndem Spott. Gegenübergestellt werden dabei die Routine eines international bekannten Filmstars und die Naivität eines jungen Mannes, der nicht erkennt, dass ihn ein Oscar-Gewinner anleitet.
Neuer Prozess 2026 in London
Die Rückkehr auf den Bildschirm erfolgt in einer Phase, in der Spacey weiterhin mit juristischen und persönlichen Belastungen konfrontiert ist. Zwar wurde er sowohl in den USA wie auch in Großbritannien in zwei Strafprozessen von allen Vorwürfen freigesprochen, doch steht er 2026 erneut in London vor Gericht – mehrere der früheren Kläger haben Zivilklage gegen den Hollywood-Schauspieler eingereicht. Gefordert werden dabei Schmerzensgeld und Schadensersatz. Spacey hat zudem derzeit keinen festen Wohnsitz und lebt abwechselnd in gemieteten Unterkünften und Hotels. Die finanzielle Belastung der letzten sieben Jahre beschrieb er zuletzt im Interview mit dem britischen Telegraph als „astronomisch“ und sagte, seine Ausgaben hätten seine Einnahmen deutlich überstiegen.
Italien als Unterstützer
Italien erweist sich dabei erneut als wichtiger Schauplatz für Spaceys schrittweise Rückkehr zur Schauspielerei. Bereits 2021 stand er für Franco Neros Independent-Drama „The Man Who Drew God“ vor der Kamera – seine erste Rolle nach längerer Pause. Später übernahm er eine Rolle im psychologischen Thriller „The Contract“ von Regisseur Massimo Paolucci. Zuletzt war Spacey kurzzeitig in den USA im Independent-Thriller „Peter Five Eight“ zu sehen, der allerdings kaum Aufmerksamkeit erhielt. Darüber hinaus spielte er im bislang unveröffentlichten britischen Actionthriller „The Awakening“ mit und führte Regie bei dem übernatürlichen Actionfilm „Holiguards“, den er Anfang des Jahres bei den Filmfestspielen von Cannes vorstellte.