Geständnisse von Charlie Sheen Der US-Schauspieler berichtet über gleichgeschlechtliche Erfahrungen
Charlie Sheen (60) gehörte eine Zeit lang zu den strahlenden Superstars Hollywoods, mit seiner TV-Serie „Two and a Half Men“ brach er viele Rekorde – dann folgte der tiefe Fall. In seinen Memoiren sowie einer neuen Netflix-Dokumentation nimmt der US-Schauspieler erstmals detailliert Stellung dazu und berichtet überdies von sexuellen Erfahrungen mit anderen Männern.
Befreiende Lebensbeichte
Lange Zeit habe er darüber geschwiegen und sei auch erpresst worden, so Sheen. Verstärkend kam seine jahrelange Crack-Kokain-Sucht hinzu. Gegenüber dem People Magazin erklärte der 60-Jährige nun zu seinen Erlebnissen mit schwulem Sex: „Ich habe damals das Menü umgedreht. Ich werde nicht mehr vor meiner Vergangenheit davonlaufen oder mich von ihr beherrschen lassen!“ Auf die Frage, wie es sich anfühlt, endlich offen darüber sprechen zu können, erklärte Sheen weiter: „Befreiend. Es ist verdammt befreiend, einfach über diese Dinge zu sprechen. Und dabei ist kein Zug durch die Wand eines Restaurants gekracht. Kein verdammtes Klavier ist vom Himmel gefallen. Niemand ist in den Raum gerannt und hat mich erschossen.“
Erpressungen nach schwulem Sex
Gegenüber der TV-Show Good Morning America betonte Sheen zudem, er habe sich jahrelang als Geisel gefühlt, weil Menschen aus seinem Umfeld ihn erpresst hätten und ihm damit drohten, seine homosexuellen Erfahrungen publik zu machen. „Damals dachte ich nur: ‚Na gut, zahlen wir einfach, damit es unter Verschluss bleibt. Und hoffen wir, dass es einfach dort bleibt und verschwindet.‘“ Einige dieser sexuellen Eskapaden seien demnach im Drogenrausch geschehen. „Na und? Manches davon war seltsam. Vieles davon hat verdammt viel Spaß gemacht, und das Leben geht weiter.“
Zudem hatte es seit 2011 Erpressungen rund um seinen positiven HIV-Status gegeben, den er 2015 schlussendlich selbst öffentlich machte. Auch hier zahlte er Schweigegeld. Heute sagt er dazu weiter: „Ich weiß mit Sicherheit, dass ich es nie weitergegeben habe!“ Nach seinem Outing verdoppelten sich in den USA die Anfragen für HIV-Tests, sodass Experten vom „Charlie-Sheen-Effekt“ sprachen.
Ruhiges Leben und die Liebe
Inzwischen ist sein Liebesleben „so ereignislos wie nur möglich“, weil er sich mehr auf seine Kinder konzentrieren will, so Sheen. Allerdings sei er „wieder offen für die Liebe“, wenngleich er sich eine Ehe nicht mehr vorstellen kann. Sheens Memoiren „The Book of Sheen” erscheinen morgen, die Netflix-Dokumentation „Charlie“ ist tags darauf ab Mittwoch abrufbar. Den größten Erfolg feierte Sheen mit der Sitcom „Two and a Half Men”, zuletzt verdiente er 1,8 Millionen US-Dollar pro Folge – er war damit der bestbezahlte Serienschauspieler der Welt. Bekannt war er zuvor mit mehreren Kinorollen geworden, darunter „Platoon“ und „Wall Street“ sowie auch „Hot Shots! – Die Mutter aller Filme“.